Xbox One Elite Controller
Xbox One Elite Controller
© Gregor Gruber

Gamescom

Xbox One Elite Controller ausprobiert: Teurer aber besser

Den meisten normalen Spielern wird egal sein, ob ein Controller von einem Chiropraktiker oder dem besten Halo-Spieler der Welt designt wurde, solange er gut in der Hand liegt und robust ist. Dennoch versucht Microsoft den Elite Controller damit zu bewerben, dass er zusammen mit Profi-eSportlern gestaltet wurde. Man muss aber kein Deathmatch-Experte oder reiner Multiplayer-Shooter-Fan sein, um die neuen Features des Elite Controllers zu mögen.

In der Hands-on-Area konnte nach Microsofts Gamescom-Pressekonferenz der Elite Controller ausprobiert werden - wenn auch nur trocken, also ohne Spiel oder Tech-Demo. Der Controller kommt in einer Tragetasche mit fixen Plätzen für das USB-Kabel und die tauschbaren Elemente. Im Lieferumfang sind sechs Analogsticks, vier Pedale und zwei Steuerkreuze enthalten.

Weniger grün

Das USB-Kabel ist geflochten - interessanterweise in Schwarz mit grünen Elementen, obwohl beim Elite Controller das Farbschema Silber/Grau/Schwarz ist. Grün sieht man nur wenn man das Steuerkreuz wechselt, die Connect-Taste sucht, oder die Trigger-Umschalter an der Rückseite des Controllers betrachtet. Obwohl der Controller durch den größeren Einsatz von Metall schwerer ist, sieht er nicht ganz wie ein 150-Euro-Gerät aus. Das Silber der Schultertasten und rund um die Xbox-Taste wirkt nicht allzu hochwertig.

Das mattschwarze Hauptgehäuse des Controllers sieht allerdings gut aus. Die graue, strukturierte Rückseite sorgt für einen besseren Halt. Der Controller ist etwas schwerer. Da er beim Hands-on nur ohne Batterien bzw. Akkupack zur Verfügung stand, kann noch nicht eingeschätzt werden, ob sich das höhere Gewicht unangenehm auf das Handling auswirkt.

Magnetisches Steuerkreuz

Das Steuerkreuz wird magnetisch in Position gehalten. Neben dem normalen Steuerkreuz gibt es ein größeres, das besonders bei Beat-em-Ups dabei helfen soll, Moves mit Viertel- und Halbkreisen auszuführen. Bei Shootern wird man eher das traditionelle Steuerkreuz nehmen, da man es meist nur zum Auswählen von Waffen oder Zubehör braucht und dabei mehr Präzision als Geschwindigkeit nötig ist.

Vier Pedale

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Die Pedal-Schalter an der Rückseite sind gut positioniert. Die Idee der Pedale ist, dass sie betätigt werden können, ohne, dass man die Finger von den Analogsticks nehmen muss. Besonders in schnellen Games, wie bei Shootern oder Flugsimulationen, kann das sehr hilfreich sein.

Hat man lange Finger bzw. große Hände, können die kurzen Pedale angenehmer als die langen Pedale sein. Leider sind beim Elite Controller nur je zwei Pedale pro Länge dabei. Zwar kann man beispielsweise zwei kurze Pedale auf die rechte Seite stecken, dann sind für die linke aber nur die zwei langen Pedale über. Ob es die Pedale später zum Nachkaufen gibt, ist nicht bekannt.

Will man die Pedale nicht verwenden, kann man sie auch einfach weglassen. Wie das Steuerkreuz können sie ohne Werkzeug entfernt und eingesetzt werden. Im Gegensatz zum Steuerkreuz halten sie durch eine Mischung aus Haken und Magnet. Sie machen nicht den Eindruck, als könnten sie beim Spielen unabsichtlich herausfallen.

Analogsticks

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Die Analogsticks sind am Stabilsten befestigt. Hier muss man sich anfangs überwinden um fest genug an den Sticks zu ziehen, um sie zu tauschen. Es sind sechs Analogsticks in insgesamt drei Höhen vorhanden. Zwei Paare sind nach innen gewölbt, eines nach außen. Hier kann man nach Belieben kombinieren, um die ideale Konfiguration zu finden, wie etwa links mittelhoch und rechts ganz flach. Sollte Microsoft in Zukunft keine zusätzlichen Höhen und Formen für Analogsticks anbieten, werden wohl Dritthersteller diese Aufgabe übernehmen.

Das Steuern mit den Analogsticks fühlt sich etwas anders an. Laut Microsoft liegt dies daran, dass sie jetzt aus Metall sind. Es wirkt als hätten sie einen Hauch mehr Widerstand, gleichzeitig vermitteln sie aber den Eindruck etwas geschmeidiger zu sein.

Leider gibt es in der Mitte immer noch einen toten Bereich, in diesem sich der Analogstick bewegen lässt, aber vom Spiel keine Bewegung erkannt wird. Laut einem Microsoft-Mitarbeiter wird sich dieser Effekt aber minimieren lassen, indem in der Controller-Software (sowohl Xbox One als auch Windows 10) die Empfindlichkeit der Analogsticks in die Höhe geschraubt werden kann. Die Software gab es beim Hands-on leider nicht zu sehen.

Trigger-Tasten

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Die Umschalter an der Rückseite können getrennt den Weg für den linken und rechten Trigger um etwa die Hälfte reduzieren. Dadurch sind höhere Feuerraten möglich, besonders bei Shootern mit halbautomatischen Waffen, wie etwa die Scout-Gewehre und Revolver bei Destiny.

Die Schalter kennen nur diese zwei Positionen, ein noch geringerer Weg kann nicht gewählt werden. Dafür soll aber die Empfindlichkeit der Trigger in der Software eingestellt werden können. Auch die Belegung der Tasten und Pedale wird man in der Software ändern können, das Anlegen und Verwalten von Profilen wird ebenso möglich sein.

Erster Eindruck

Der Elite Controller hinterlässt einen positiven Eindruck. Die Änderungen gegenüber dem normalen Controller sind sinnvoll. Die Pedale sehen auf den ersten Blick zwar seltsam aus, ihre Positionen sind aber durchdacht. Will man sie nicht verwenden, nimmt man sie einfach ab.

Der tote Bereich der Analogsticks ist leider noch vorhanden. Hier muss man das finale Produkt abwarten um zu sehen, ob man mit dem Feintuning der Software dagegen steuern kann. Auch die Xbox-Taste kracht immer noch. Diese ist zwar für das eigentliche Spielen nicht wichtig, aber die große, knarrende Plastiktaste passt einfach nicht zu einem sonst solide wirkendem, 150 Euro teuren Controller.

Der Elite Contoller soll ab dem 6. Oktober für 150 Euro erhältlich sein.

Disclaimer: Die Pressereise zur GDC Europe und Gamescom wird vom Österreichischen Verband für Unterhaltungssoftware (ÖVUS) und futurezone bezahlt.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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