Bericht

Bericht zu Internet-Kinderpornografie präsentiert

Erschütternde Daten zum Thema Kinderpornografie im Internet hat am Mittwoch die International Association of Internet Hotlines (Inhope) in ihrem Jahresbericht 2010 veröffentlicht. Demnach waren 71 Prozent der Opfer noch nicht in der Pubertät, vier Prozent sogar Kleinkinder.

Insgesamt sind 39 Hotlines weltweit Mitglied von Inhope, auch Österreich ist mit Stopline.at vertreten. In dem Jahresbericht wurden rund 24.000 Meldungen über Websites mit kinderpornografischem Inhalt eingearbeitet - übrigens stammte keine davon aus Österreich.

Laut Inhope-Jahresbericht waren die weltweit registrierten Opfer von sexuellem Kindesmissbrauch im Internet zu 77 Prozent Mädchen. 78 Prozent der Websites mit einschlägigem Inhalt wurden nicht kommerziell betrieben, lediglich 22 Prozent verlangten irgendeine Art von Bezahlung. In knapp 45 Prozent der Fälle war es möglich, den Inhalt der Seiten bzw. die Seiten selbst innerhalb von zwei Tagen zu entfernen.

Meldungen in Österreich
Die bei der österreichischen Hotline Stopline.at gemeldeten Fälle betrafen vor allem in den USA gehostete Inhalte (634), gefolgt von Deutschland (125), Russland (59) und Niederlande (67). „Die knapp 67 Prozent des illegalen Inhalts in den USA senden eine eindeutige Botschaft an die Politik und die Sicherheitsbehörden: Verstärkte Zusammenarbeit, das Durchsetzen der Schutzrechte der Betroffenen und natürlich auch die Verfolgung der Straftäter sind das Gebot der Stunde. Würde man dieser Problematik ähnliche Anstrengungen widmen, wie beispielsweise dem Abkommen für Finanztransaktionen (SWIFT), wäre der Kinderporno-Sumpf wohl bald ausgetrocknet“, sagt Andreas Wildberger, Generalsekretär der Internet Service Providers Austria (ISPA).

Befinden sich kinderpornografische Inhalte auf Servern im Ausland, wird zunächst die Meldestelle im betroffenen Land kontaktiert. Diese bemüht sich dann so rasch wie möglich über den Provider in ihrem Land die Inhalte aus dem Netz zu entfernen. „Es ist unserer Erfahrung nach keineswegs so, dass das Löschen im Ausland ganz schwierig oder gar unmöglich ist“, erklärte Wildberger.

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