Internetsperre

China sperrt Websuche nach Vizepräsident Xi

Nach einem Medienbericht über den Reichtum seiner Familie haben die chinesischen Zensurbehörden die Internetsuche nach dem Namen von Vizepräsident Xi Jinping blockiert. In Online-Suchmaschinen und auf Seiten von Internet-Netzwerken war die Suche nach Xi am Samstag nicht mehr möglich. Zudem konnten die Internetseiten der Nachrichtenagentur Bloomberg und der zu ihr gehörenden „Business Week“, die bereits am Freitag lahmgelegt wurden, weiterhin nicht aufgerufen werden.

Nachrichtenagentur bleibt weiterhin gesperrt
Bloomberg hatte am Freitag unter Berufung auf öffentlich zugängliche Daten berichtet, dass die Familie von Xi - inklusive entfernter Verwandter - über ein Vermögen von rund 380 Millionen US-Dollar (302 Millionen Euro) verfügt. In dem Bericht wurde aber weder das genaue Einkommen von Xi noch von dessen Frau, einer berühmten Opernsängerin, und ihrer gemeinsamen Tochter thematisiert. Zudem verwies die Agentur darauf, dass es keine Hinweise auf ein Fehlverhalten der Familie gebe.

Der Medienbericht rief dennoch die Zensurwächter auf den Plan, weil er indirekt auf die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich in der Volksrepublik aufmerksam machte. Der 59-jährige Xi ist ein Sohn des kommunistischen Revolutionshelden und ehemaligen Spitzenpolitikers Xi Zhongxun, der in den ersten „Sonderwirtschaftszonen“ in den 1990er Jahren erfolgreich mit dem Kapitalismus experimentiert hatte. Xi Jinping soll auf dem Parteitag im kommenden Herbst neuer KP-Generalsekretär werden soll, um Staats- und Parteichef Hu Jintao 2013 auch als Staatspräsident abzulösen.

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