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China verschärft Zensur zu Unruhen in Ägypten

Die chinesische Zensur hat die Kontrolle der Berichterstattung über die Unruhen in Ägypten verschärft. Die Suche im chinesischen Internet ergab am Dienstag nur wenige Berichte wie etwa über das Treffen von Staatspräsident Husni Mubarak mit seinem neuen Kabinett oder den Rücktransport gestrandeter Chinesen. Mit zwei Flugzeugen flogen am Dienstag 480 Chinesen zurück. Zwei weitere Maschinen waren auf dem Weg nach Kairo.

Der Sprecher des Außenministeriums, Hong Lei, bestritt vor Journalisten die Online-Zensur oder Sperrung des Suchworts "Ägypten" in Mikroblogging-Diensten: "Chinas Internet ist offen." Staatliche Medien dürfen allerdings nur Berichte der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua über die Unruhen in Ägypten verbreiten, wie die Hongkonger Zeitung //South China Morning Post// berichtete.

Keine Fotos der Proteste
Selbst Fotos und Videos von ägyptischen Demonstranten oder Panzern dürfen nicht veröffentlicht werden. Die Behörden fürchten, dass sich die Chinesen an den eigenen, blutig niedergeschlagenen Volksaufstand von 1989 erinnern. Die chinesische Führung befürchte, dass der revolutionäre Funke auf China überspringen könnte, sagte der China-Experte Gordon Chang.

"Das ist zweifellos der Grund, warum chinesische Internetnutzer auf einigen Seiten nicht nach dem Wort "Ägypten" suchen können und die Behörden die Nachrichten von dem fernen Aufstand zensieren", sagte Chang der Nachrichtenagentur dpa. "Die Funktionäre in Peking wissen, dass der Unmut, den die Tunesier und Ägypter empfinden, von denen geteilt wird, über die sie herrschen." Ihre Zensurversuche ließen die chinesischen Führer "furchtsam und unbeholfen" wirken.

(dpa)

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