Politik

EU will Europas Sicherheitsindustrie stärken

Die EU-Kommission will Europas Sicherheitsindustrie auf die Sprünge helfen. Die Branche drohe im weltweiten Wettbewerb zurückzufallen, warnte EU-Industriekommissar Antonio Tajani am Montag in Brüssel. „Das ist ein wichtiger Markt, den wir nicht verlieren dürfen“, mahnte Tajani. „Wir haben Mitbewerber auf weltweiter Ebene, wir denken insbesondere an die Vereinigten Staaten.“ Helfen sollten zum Beispiel eine bessere Zusammenarbeit von Staat und Privatsektor und einheitliche Qualitätsstandards.

Einheitliches Zertifizierungssystem
Tajani schlägt vor, dass die europäischen Normierungsorganisationen Cen, Cenelec und Etsi gemeinsame Standards entwickeln. Für Durchleucht-Geräte am Flughafen (Scanner) und Alarmanlagen schlägt die Kommission ein einheitliches europäisches Zertifizierungssystem vor.
Die EU-Kommission will weiterhin die Industrie früher an der Entwicklung beteiligen, damit diese nach Bedarf forscht. Käufer und Auftraggeber für Sicherheitstechnologie ist häufig der Staat. Die Kommission schlägt deshalb Ausschreibungen schon für Prototypen von Produkten vor.

Sie will auch untersuchen lassen, ob eine Begrenzung der finanziellen Haftung sinnvoll ist. Vorbild sind die USA, wo eine solche Regelung verhindern soll, dass Firmen aus Furcht vor finanziellen Ansprüchen auf die Entwicklung neuer Produkte verzichten.

Nachfrage explodiert
Die Nachfrage nach Sicherheitsprodukten ist nach Angaben der EU-Kommission förmlich explodiert: Im Jahrzehnt bis 2011 ist der Markt um fast das Zehnfache gewachsen und ist nun etwa 100 Milliarden Euro schwer. Der Anteil der EU liegt laut Tajani bei 36 Milliarden Euro, 180 000 Angestellte arbeiteten in Europa in der Sicherheitsindustrie. Der EU-Kommissar hat bei seinem Vorschlag Sicherheitsprodukte wie Alarmanlagen, Technik für Grenzschützer oder schützende Kleidung im Visier. Sicherheitsdienstleistungen sind nur Teil des Aktionsplans, wenn sie dem Erhalt oder der Wartung von Anlagen dienen - um Personenschützer oder die Security beim Schützenfest geht es nicht.

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