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Debatte

EU will Roamingkosten für Mobilfunker begrenzen

Das EU-Parlament hat die Weichen für eine Preisdeckelung der Roaming-Verrechnung bei Telekomkonzernen im Rahmen der Telekom-Großhandels-Verordnung gestellt. Im zuständigen Industrieausschuss wurden am Dienstag Obergrenzen für Preise, die sich die Mobilfunkprovider untereinander verrechnen, fixiert.

Eine Einigung mit den EU-Staaten muss das Europaparlament aber noch finden. Die zuständige Chefverhandlerin, die finnische Sozialdemokratin Miapetra Kumpula-Natri, sagte, das EU-Parlament wolle für alle Europäer gleiche Bedingungen bei der Nutzung der Datendienste im EU-Ausland wie zuhause. "Indem wir Preisobergrenzen festsetzen, die näher an den tatsächlichen Roaming-Kosten liegen, wird das erreicht, aber das wird auch den Weg für eine wirkliche Gigabyte-Gesellschaft ebnen, indem die Märkte einen höheren Datenverbrauch ermöglichen."

Nach dem Votum des Industrieausschusses sollen die Preisobergrenzen auf 0,03 Cent für Sprachanrufe sinken, und bei Daten schrittweise von 4 auf 1 Euro pro Gigabyte zurückgehen. Für SMS sollen sie bei einem Cent liegen.

Kosten sollen unter Durchschnittspreis liegen

Der ÖVP-Europaabgeordnete Paul Rübig will, dass die Preise, die sich die Telekomfirmen gegenseitig pro Gigabyte verrechnen, unter dem EU-Durchschnitt des Endkundenpreises liegen sollen: "Der fehlende Wettbewerb zwischen den Telekomkonzernen muss durch Großhandelslimits, die weit über den Herstellungskosten liegen, ausgeglichen werden", sagte Rübig.

"Wir wollen, dass durch das Aus für Zuschläge beim Telefonieren innerhalb der EU neue und vor allem innovative Anbieter nicht ausgebremst werden. Durch diese können wir Kommunikation insgesamt günstiger und effizienter machen. Derzeit liegt in der EU der durchschnittliche Preis für 1 Gigabyte Datenkommunikation für Endkunden bei ca. 2,77 Euro. Durch den weiterhin rasch ansteigenden Datenverkehr kann sich dieser Durchschnittspreis auch noch weiter nach unten bewegen", so Rübig.

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