Manipulation

Hacker knacken Wahlcomputer in weniger als 90 Minuten

Hacker konnten in weniger als 90 Minuten einen Wahlcomputer hacken. Das berichtet The Register. Auf der diesjährigen Hackerkonferenz DEF CON in Las Vegas wurden mehrere Wahlcomputer bereitgestellt, die von den Teilnehmern unter die Lupe genommen wurden. Die Maschinen wurden über eBay und staatliche Auktionen zusammengetragen und verfügten zum Teil über hoffnungslos veraltete Software, beispielsweise alte Versionen von Windows XP oder OpenSSL. Ebendiese Lücken wurden auch genutzt, um die Wahlcomputer unter anderem aus der Ferne zu hacken.

So stellte ein Sicherheitsforscher fest, dass eine Maschine des Herstellers WinVote über ein im Code fest verankertes („hard-coded“) WEP-Passwort verfügt. Die unerlaubten Zugriffe wurden zwar registriert, dennoch werfen die teilweise haarsträubenden Sicherheitslücken Fragen auf. Laut den Veranstaltern soll der Event eine wertvolle Übung sein, um mehr über den Aufbau der Wahlcomputer zu lernen. Viele dieser Modelle kommen weiterhin in einzelnen Bundesstaaten und Wahlkreisen zum Einsatz.

Debatte über Einsatz von Wahlcomputern

Dennoch weisen Experten darauf hin, dass bei den US-Präsidentschaftswahlen 2016 wohl keine Maschinen manipuliert wurden. Es gab aber offenbar Versuche, die Entwickler der Wahlcomputer-Software sowie regionale Wahlbehörden zu hacken. „Warum sollte ich mir den Aufwand antun, eine Firmware auf einen Wahlcomputer zu laden, wenn ich den Verwaltern des lokalen Wahlverzeichnisses ein Word-File schicken kann?“, so Matt Blaze, Informatik-Professor an der University of Pennsylvania, gegenüber Motherboard.

Sicherheitsforscher warnen immer wieder vor den Gefahren von Wahlcomputern, die in zahlreichen US-Bundesstaaten zum Einsatz kommen. Infolge der US-Wahl gab es aufgrund der Manipulationsvorwürfe auch kurz eine Debatte um eine mögliche Neuauszählung.

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