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Anonymous

Hacker schlagen bei SPÖ-Bezirksseite zu

Die SPÖ scheint es den Hackern der Gruppe AnonAustria, die sich dem Hackerkollektiv Anonymous zurechnet, angetan zu haben. Nachdem in der Nacht auf Freitag die bundesweite SPÖ-Webseite

worden war, hat offenbar dieselbe Gruppe nun auch die Bezirks-Webseite der SPÖ St. Pölten lahmgelegt.

Wer am Sonntagabend die Seite www.bezirkstpoelten.spoe.at aufrufen wollte, wurde zunächst automatisch umgeleitet und landete auf der Website Pastehtml.com, wo die Hacker ein YouTube-Video mit dem bereits bekannten Pony und eine Botschaft hinterließen. Kurz darauf war die SPÖ-Bezirksseite dann offline und gar nicht mehr zu erreichen. Verkündet wurde die Attacke neuerlich über den Twitter-Account von AnonAustria.

Anlass für den neuerlichen Hack dürften wohl die am Sonntag durchgeführten Gemeinderatswahlen im Bezirk St.Pölten gewesen sein. Das geht jedenfalls aus der Meldung auf Twitter hervor. Eine weitere Erklärung lieferte die Gruppe zunächst nicht, machte sich jedoch in gewohntem Tonfall ein „Späßchen“ aus der Sache. „Nothing serious, just 4 teh lulz ;D“, heißt es in dem Twitterposting.

Wieder Daten veröffentlicht
Bei dem Angriff auf die Bezirks-Seite dürften sich die Hacker zudem wieder Zugang zu persönlichen Daten verschafft haben. Unter dem YouTube-Video wurde auf Pastehtml.com wiederum eine Liste mit Namen, E-Mailadressen und einzelnen Passwörtern veröffentlicht. Der Großteil der Daten stammt offenbar von Parteimitgliedern.

In ihrer Botschaft geben die Hacker außerdem an, nicht zu der Splittergruppe Lulzsec zu gehören, die sich mittlerweile wieder aufgelöst hat.

Leichtes Spiel?
Schon bei dem Angriff in der Nacht auf Freitag hatten die Hacker offenbar leichtes Spiel. Die SPÖ-Webseite vernachlässigte notwendige Sicherheitsstandards, so wurden etwa Passwörter im Klartext gespeichert. Am Samstag, nachdem die Webseite wieder online war, hieß es seitens SPÖ-Sprecher Oliver Wagner die Sicherheitsvorkehrungen seien verbessert worden. "Wir hoffen, nun gerüstet zu sein. Natürlich werden wir verstärkt ein Auge darauf werfen“, so Wagner, der die Attacke vom Freitag als „absolut ärgerlich“ bezeichnete.

Wie gut die St.Pöltner Seite gesichert war, ist unklar. Zumindest dürften aber diesmal die Passwörter verschlüsselt gewesen sein. Dennoch gelang es den Hackern, einen Teil davon zu knacken.

Bei der Partei selbst hat der neuerliche Angriff offenbar kaum für Aufregung gesorgt: „Natürlich ist es ein strafbarer Tatbestand, in eine Homepage einzubrechen.  Eigentlich ist es aber eine unbezahlte Werbung für uns, die mich freut. Unsere Homepage ist offenbar so innovativ, dass  sie sogar  die Superhacker interessiert“, so Bezirksvorsitzender Anton Heinzl zur futurezone.

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Claudia Zettel

ClaudiaZettel

futurezone-Chefredakteurin, Feministin, Musik-Liebhaberin und Katzen-Verehrerin. Im Zweifel für den Zweifel.

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