Online-Shopping

Handelsverband: Geoblocking-Abschaffung der EU "weltfremd"

Der Plan der EU-Kommission, das "Geoblocking" im Internet-Handel ab 2017 stark einzuschränken, sei "weltfremd", sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes. Der Vorschlag klinge gut, "geht aber in die völlig falsche Richtung", sagte Will dem Standard. Erst müssten Ungleichheiten beseitigt werden, durch die österreichische Händler massiv benachteiligt würden.

Steuerliche Änderungen

Eines der Hauptprobleme sind laut Will die Hilfslager großer Onlinehändler in Österreich. Diese Lager gelten nicht als Betriebsstätten und sind daher nicht steuerpflichtig. "Steuer muss dort gezahlt werden, wo die Kunden sind", fordert er.

Im Online-Handel sieht Will grundsätzlich eine Bedrohung für Arbeitsplätze im stationären Handel. Da helfe es nicht, den Kopf in den Sand zu stecken, "die Digitalisierung wird nicht an uns vorüberziehen", sagte er dem WirtschaftsBlatt. Ein Gegenmittel wäre "eine stärkere Beratungskompetenz der Mitarbeiter", außerdem müsse der Faktor Arbeit steuerlich entlastet werden.

Angleichung der Verbraucherrechte

Als Mitglied der Board of Directors des europäischen E-Commerce-Verbandes (Emota) setzt sich Will für die Harmonisierung des Onlinehandels in Europa ein, etwa eine Angleichung der Verbraucherrechte und der Vertragsregeln. Außerdem müsste es einen durchgängigen Paketzustellungsmarkt ohne Monopol geben.

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