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Sorge um Terror

Indonesien blockiert Extremisten-Websites

„Wir sperren solche, die die Radikalisierung (von Muslimen) fördern“, sagte am Dienstag ein Sprecher des Informationsministeriums in der Hauptstadt Jakarta. Betreiber der Webseiten protestierten. „Islamische Medien bekommen einen Maulkorb“, schrieb Arrahmah.com. Das Portal sympathisiert oft mit radikalen Muslimen.

„Wir brauchen eine faire Erklärung, damit die Regierung nicht als anti-islamisch angesehen wird“, schrieb der populäre Prediger Abdullah Gymnastiar auf Twitter. Die meisten der 22 betroffenen Webseiten waren am Dienstag zunächst noch im Netz.

Terrorszene weitgehend ausgemerzt

Knapp 90 Prozent der 250 Millionen Einwohner Indonesiens sind Muslime. In dem Land bildeten sich nach dem Ende der Suharto-Diktatur 1998 einige Terrorgruppen. Anfang des Jahrtausends gab es mehrere Terroranschläge. 2002 kamen bei Bombenanschlägen auf der Insel Bali 202 Menschen um, darunter Dutzende Touristen. Spezialeinheiten der Polizei haben die Terrorszene aber weitgehend ausgemerzt. Zahlreiche Extremisten sind verhaftet und verurteilt worden. Die Behörden argwöhnen, dass fast drei Dutzend Indonesier seit Anfang des Jahres versucht haben, sich der IS-Terror-Miliz im Irak anzuschließen.

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