EU-Rechnungshof: “E-Autos müssen günstiger werden"
Der Europäische Rechnungshof sieht in den hohen Preisen für Elektroautos ein Hindernis für die Verkehrswende. E-Autos müssten die breite Masse erreichen. Zudem weise das Ladenetz in Europa große Löcher auf. Auch alternative Kraftstoffe seien keine echte Alternative, da die Menge schlicht nicht ausreiche.
Der Verkehrssektor sei für etwa ein Viertel der gesamten Treibhausgasemissionen in Europa verantwortlich, allein die Hälfte davon entfalle auf Autos. Trotz effizienterer Motoren habe sich gezeigt, „dass die meisten herkömmlichen Autos trotz ehrgeiziger Ziele und strenger Anforderungen immer noch so viel CO2 ausstoßen wie vor 12 Jahren“, sagte Nikolaos Milionis vom Europäischen Rechnungshof. Das liegt den Angaben nach vor allem daran, dass die Autos schwerer und die Motoren leistungsstärker wurden.
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E-Autos sollen Verkehrswende bringen
Mit dem Green Deal will die EU bis 2050 klimaneutral werden. Ein wichtiger Schritt dafür: Ab 2035 dürfen keine Neuwagen mehr zugelassen werden, die Benzin oder Diesel tanken. Um die Verbrenner im Straßenverkehr zu ersetzen, wird große Hoffnungen in elektrische Autos gesetzt.
Die europäische Batterieindustrie hängt im globalen Wettbewerb jedoch hinterher, wie die Prüfer*innen feststellten. Nicht einmal 10 Prozent der weltweiten Batterieherstellung erfolge in Europa. Ein besonderes Problem für EU-Produzenten sei die große Abhängigkeit von Rohstoffeinfuhren aus Drittländern.
Hohe Batteriepreise, schlechte Ladeinfrastruktur
Den Prüfern zufolge sind die Kosten für in der EU hergestellte Batterien trotz umfangreicher öffentlicher Unterstützung nach wie vor viel höher als geplant. Das wirke sich maßgeblich auf die Preise der E-Autos aus. Die Umstellung von Verbrennern auf E-Autos dürfe jedoch nicht dazu führen, dass die Verbraucher*innen immer tiefer in die Tasche greifen müssten.
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Auch müsse die Ladeinfrastruktur erheblich verbessert werden. Es sei noch immer eine Herausforderung, die EU mit Elektroautos zu durchqueren. Den Angaben zufolge konzentrieren sich etwa 70 Prozent aller Ladestationen in nur 3 von 27 EU-Ländern - Frankreich, Deutschland und den Niederlanden. Insbesondere im Osten Europas herrsche ein Mangel an Ladepunkten.
Biokraftstoffe keine glaubwürdige Alternative
Für alternative Kraftstoffe sei noch keine tragfähige Lösung gefunden worden, bemängelte der Rechnungshof. „Da sie nicht flächendeckend verfügbar sind, stellen Biokraftstoffe keine zuverlässige und glaubwürdige Alternative für Autos dar“, sagte Milionis.
Die in Europa produzierte Biomasse reiche nicht aus, um eine echte Alternative zu herkömmlichen Kraftstoffen zu sein. Wenn es für alternative Kraftstoffen Importe brauche, mache sich die EU weiter von anderen Ländern abhängig. Darüber hinaus sind Biokraftstoffe den Angaben nach derzeit noch schlicht zu teuer.
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