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Bürgerrechte

Netzaktivist Harald Wosihnoj verstorben

Harald Wosihnoj war von 1997 bis 2001 der erste Präsident des Vereins quintessenz, der sich der Wiederherstellung von Bürgerrechten im Informationszeitalter verschrieben hat. Am Sonntag ist der Netzaktivist im Alter von 50 Jahren verstorben. Das teilte der Verein am Donnerstag auf seiner Website mit.

Wosihnoj hat sich bereits Mitte der 1990er-Jahre mit dem aufkommenden Internet und den digitalen Medien auseinandergesetzt und frühzeitig neben den Vorteilen auch die potentiellen Riskiken, wie die ersten Bestrebungen der Überwachung und Kontrolle der Internetnutzer und die schleichende Ausweitung von Zensur erkannt.

"Ein Land geht offline"
Wosihnoj war einer der treibenden Kräfte der Protestaktion "Ein Land geht offline". 1997 hatten Polizisten die komplette IT-Infrastruktur eines Internet Service Providers beschlagnahmt. Aus Protest dagegen stellten daraufhin fast alle österreichischen Provider ihre Dienste für zwei Stunden ein.

Zudem war Wosihnoj Mitorganisator des ersten "Big Brother Awards Austria" in Österreich in Jahr 1999 und er initiierte eine Kampagne gegen Klagen der DVD-Branche gegen Programmierer, die DeCSS zum Aspielen von DVDs in Open Source-Programmen implementiert haben und er kämpfte gegen Softwarepatente sowie digitales Direkt-Marketing.

Wosihnoj war zudem als Journalist tätig und schrieb im Falter und bei der ORF Futurezone über Datenschutz und Privatsphäre im digitalen Zeitalter. Die quintessenz verabschiedet sich von ihrem ersten Präsidenten mit den Worten: "Wir werden ihm ein würdiges Andenken bewahren."

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