Neue Facebook-Werbeanzeigen von russischen Propagandisten veröffentlicht
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Bei den US-Wahlen im Jahr 2016 gab es massive Interventionen aus Russland, wie wir seit geraumer Zeit wissen. Im Herbst 2017 hat der US-Senat auch erstmals Werbesujets veröffentlicht, die die versuchte Einflussnahme auf die Wahlen aufgezeigt haben. Nun veröffentlichen auch die Demokraten 3000 Werbeanzeigen, die auf Facebook ausgespielt worden waren und von einer Pro-Kremlin-Gruppe gekauft worden waren.
Veränderte Taktik
Von diesen Werbeanzeigen wurden bis zum jetzigen Zeitpunkt nur rund 50 veröffentlicht. Laut der „Wall Street Journal" zeigen sie sehr deutlich, was für Taktiken die Gruppe angewandt hat, um die Spannungen zwischen den einzelnen Gruppierungen in den USA deutlich zu erhöhen. Während die Pro-Kremlin-Aktivisten am Anfang Werbeflächen gekauft hatten, die möglichst breit gestreut waren und viele zu Gesicht bekommen sollten, hat sich die Taktik im Laufe der Zeit komplett geändert, schreibt die Zeitung.
Statt alle zu adressieren, haben sich die russischen Propagandisten auf „Microtargeting“ spezialisiert. Ergo - sie haben Anzeigen geschalten, die nur eine bestimmte Gruppe zu Gesicht bekam, ausgewählt durch Job-Titel, oder Menschen, die in einer bestimmten Stadt leben. Die neu veröffentlichten Werbe-Sujets zeigen, wie aggressiv die russischen Kreml-Befürworter dabei vorgegangen sind.
Clinton massiv attackiert
Die Veröffentlichung der Werbe-Anzeigen zeigt, dass nur ein kleiner Teil die US-Wahlen direkt angesprochen hat. Und wenn, dann wurde Hillary Clinton darin massiv attackiert. Am Wahltag hat etwa eine russische Website schwarze Wähler dazu aufgefordert, die Wahl zu boykottieren. Das Sujet wurde von rund 8500 Menschen gesehen und beinhaltete den Text, dass keiner der beiden Kandidaten Schwarze repräsentieren würde und man daher aufs Wählen verzichten solle.
Die Facebook-Anzeigen, die veröffentlicht wurden, zeigen, wie die russischen Akteure vorgingen. Unklar ist bisher nach wie vor, ob und wie dadurch die Wahl wirklich beeinflusst wurde. „Russland wollte uns spalten - durch unsere Ethnie, unser Herkunftsland, unsere Religion, unsere politische Richtung“, so der Demokrat Adam Schiff in einem Statement. Republikaner hatten sich bislang nicht gegenüber dem "Wall Street Journal" zu den neuen Sujets geäußert.
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