Neue Regeln sollen anonyme Domains verhindern
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Die Domainverwaltungsbehörde ICANN hat eine neue Version des Registrar Accreditation Agreement verabschiedet. Dieses soll die anonyme Anmeldung von Domains theoretisch unmöglich machen, in der Praxis verkompliziert es den Prozess jedoch nur etwas. Das RAA sind verpflichtende Regeln für die Domainregistrierung. Die Verantwortung liegt bei den Domain-Registraren, die die Angaben von Resellern überprüfen müssen. Von den neuen Regeln sind jedoch nur generische Top-Level-Domains wie .com, .org oder .info betroffen. Länderdomain-Registrare wie nic.at sind nicht an diese Regeln gebunden.
Erschwert, aber nicht verhindert
Die neuen Regeln sehen vor, dass künftig bei der Registrierung Daten wie Telefonnummer und E-Mail-Adresse auf ihre Korrektheit überprüft werden müssen. Zahlungsdaten, HTTP-Header sowie Telefonnummer und E-Mail-Adresse bleiben ab sofort für 180 Tage gespeichert. Ausnahmen soll es nur in Ländern geben, in denen eine derart lange Speicherung nicht erlaubt ist.
Die neue Version der RAA wird kritisch beäugt. Obwohl sie die Registrierung vollkommen anonymer Domains erschwert, dürfte es für kriminelle Organisationen dennoch kein großes Hindernis darstellen. So merkten Kritiker an, dass bereits ein Prepaid-Telefon sowie eine E-Mail-Adresse mit falschen Angaben ausreichen würden, um die eigene Identität weiterhin zu verschleiern.
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