Regenwald und Amazon streiten um die Domainendung .amazon
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Wem soll .amazon gehören? Wie wird es verwendet werden dürfen? Darum geht es in einem siebenjährigen Streit. Amazonas heißen der größte Regenwald der Welt, und das globale Tech-Unternehmen Amazon. Jetzt gibt es einem Bericht von BBC zufolge eine letzte Frist zur Einigung über die Verwendung der Webadressenerweiterung ".amazon".
Doch zuerst von Anfang an: Die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN), das Gremium, das das Adressensystem des World Wide Web überwacht, hatte beschlossen, die Liste der generischen Top-Level-Domains (gTLD) zu erweitern. Die neuen Regeln erlaubten es Unternehmen, sich für Erweiterungen zu bewerben, und Internetbenutzern und Unternehmen mehr Möglichkeiten zur Personalisierung des Namens und der Adresse ihrer Website bieten.
Shared Governance
Acht Länder mit dem Amazonas-Regenwald erhoben jedoch Einwände gegen die Pläne des Einzelhandelsriesen bezüglich des neuen .amazon-Domainnamens. Die Regierungen von Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Guyana, Peru, Surinam und Venezuela - alle Mitglieder der Organisation für die Zusammenarbeit mit dem Amazonas (ACTO) - schlagen eine „Shared Governance“ vor, was die Domainendung betrifft.
Laut ihren Vorschlägen würde Amazon die Domains die für seine geschäftlichen Interessen relevant sind, wie "books.amazon" oder "kindle.amazon", sofort verwenden dürfen. Jedes Land wäre jedoch berechtigt, Domains zu verwenden, die sich auf sein kulturelles Erbe beziehen. Die Länder würden ein Komitee einrichten wollen, in dem sowohl Amazon als auch die acht Länder die Möglichkeit bekommen sollen, geplanten Top-Level-Domains zu widersprechen.
Amazon hat diesen Vorschlag jedoch abgelehnt und stattdessen vorgeschlagen, dass die Erweiterung .amazon in Verbindung mit zwei Buchstaben verwendet werden darf die jedes Land repräsentieren, wie etwa br.amazon für Brasilien.
Vielleicht . amazonas oder .amazonia
Am 7. April läuft die Frist aus, innerhalb der sich die beiden streitenden Parteien äußern dürfen. Amazon hat versprochen, mit Regierungen zusammenzuarbeiten, um die Verwendung von "Namen, die nationale Empfindlichkeiten berühren" zu identifizieren und zu blockieren, und hat zugesagt, eine neue Top-Level-Domain mit lokalen Begriffen wie .amazonia und .amazonas zu unterstützen.
Vergangenes Jahr hat das Unternehmen versucht, die Länder zu überzeugen, indem es kostenlose Kindle-E-Reader und Hosting-Services im Wert von 5 Millionen GBP versprochen hat. Sie lehnten das Angebot jedoch ab, wie BBC berichtet.
In einem Brief an ICANN vom März sagte der ecuadorianische Botschafter in den USA, Francisco Carrión: "Wir suchen keine finanzielle Entschädigung. Für viele von uns ist das eine Frage der Souveränität, und das Angebot, die TLDs mit der Firma Amazon Inc. zu teilen, ist bereits ein Kompromiss."
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