Snowden: Seine Enthüllungen kommen nicht überall gut an
Snowden: Seine Enthüllungen kommen nicht überall gut an
© Wikileaks

NSA-Affäre

Snowden nutzte auch Passwörter von Kollegen

Aus Ermittlerkreisen der US-Regierung erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters, einige Mitarbeiter des US-Geheimdienstes NSA eines Spähpostens auf Hawaii hätten Snowden ihre Login-Daten überlassen. Die Mitarbeiter seien befragt und suspendiert worden. Eine weitere mit der Angelegenheit vertraute Person sagte, Snowden habe insgesamt 20 bis 25 Kollegen mit der Begründung zur Herausgabe ihrer Passwörter gebracht, er benötige sie für seine Tätigkeit als System-Administrator.

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Die NSA wollte sich nicht zu den Angaben äußern. Sie zeigen, dass offenbar Sicherheitslücken oder Verstöße gegen die Vorschriften eine bedeutende Rolle in dem größten Enthüllungsskandal in der 61-jährigen Geschichte der NSA spielten.

Reuters hatte im vergangenen Monat berichtet, dass die USA aus technischen Gründen die Installation einer speziellen Software auf ihrem Stützpunkt auf Hawaii verschoben hatten, mit der interne Zugriffe auf brisante Daten verhindert wird. Snowden hielt sich im vergangenen Frühjahr für rund einen Monat auf Hawaii auf. In dieser Zeit verschaffte er sich Zugang zu Zehntausenden als geheim eingestuften Dokumenten der NSA.

Weiter Unklarheit über Ausmaß

Die US-Regierung geht davon aus, den Umfang der Daten, die Snowden runtergeladen hat, gut einschätzen zu können. Aus Kreisen der Ermittler verlautete indes, es könne noch nicht gesagt werden, über welche und wie viele Daten Snowden tatsächlich verfüge.

Snowden hält sich derzeit in Russland auf, wo er vorübergehendes Asyl erhalten hat. Die Geheimdienst-Affäre belastet auch das Verhältnis Deutschlands zu den USA, seitdem Berichte kursierten, wonach Bundeskanzlerin Angela Merkel von der NSA ausspioniert worden sein soll.

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