Pokemon Go ist in den USA voll eingeschlagen. Den Hype will T-Mobile USA jetzt ausnutzen.
Pokemon Go ist in den USA voll eingeschlagen. Den Hype will T-Mobile USA jetzt ausnutzen.
© REUTERS/CHRIS HELGREN

Netzneutralität

T-Mobile USA bietet Gratis-Traffic für Pokemon Go

T-Mobile springt in den USA auf den Pokemon Go-Hype auf und bietet allen Neu- und Bestandskunden ab nächsten Dienstag an, den Daten-Traffic beim Pokemon Go-Spielen auszunehmen. Ergo: Die Kunden müssen fürs Pokemon Go-Spielen keinen Traffic bezahlen, sondern der ist inkludiert. Das Angebot gilt vorerst ein Jahr, wie T-Mobile USA mitteilt.

Zero Rating

Was für Kunden erst einmal gut klingt und vom Großteil der Kunden sicher auch befürwortet werden wird, ist aber eine Gefahr für die Netzneutralität, wie Kritiker warnen. Das, was T-Mobile USA hier nämlich macht, sei „Zero Rating“. Pokemon Go wird gegenüber anderen Spielen bevorzugt, weil bei anderen Spielen sehr wohl Daten-Traffic anfällt.

In dem konkreten Fall handelt es sich laut Berichten zwar nicht um einen Deal mit dem Spielehersteller Niantic und Nintendo, sondern einfach um das Aufspringen auf den Hype, aber langfristig wollen Mobilfunkanbieter über diesen Weg Extra-Geld von Firmen kassieren, um Angebote mit kostenlosem Daten-Traffic zu forcieren. Solche Deals werden sich aber vorwiegend große, bereits etablierte Firmen leisten können und nicht etwa Start-ups, die ihr Geschäft erst aufbauen müssen.

Es ist auch nicht das erste Mal, dass T-Mobile USA Angebote vom Datenvolumen ausnimmt wie etwa Musikdienste. Da gab es etwa auch den umstrittenen Video-Dienst „Binge On“, bei dem Video-Angebote von Drittanbietern benachteiligt worden sein sollen. Wie „The Verge“ berichtet wurde das Unternehmen dafür bereits von Netzneutralitätsverfechtern vehement kritisiert.

Netzneutralität und EU

In Österreich hat der Mobilfunker Drei mit Spotify ebenfalls ein Zero-Rating-Angebot am Markt. In der EU wird zudem gerade über die Zukunft der Netzneutralität entschieden. In den letzten Tagen haben sich bereits mehrere hundert Tausend Bürger für den Erhalt von Netzneutralität ausgesprochen.

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