
Tippfehler führte zu falschen Kinderporno-Verhaftungen
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2016 sind in
Großbritannien unschuldige Menschen als Pädophile verhaftet worden. Einer Familie sind die Kinder weggenommen worden. Schuld daran waren Tippfehler und die richtige Zuordnung von Verdächtigen bei dynamischen IP-Adressen. Das geht aus dem ersten Jahresbericht von
Stanley Burton, zuständig für die Überwachung der Telekommunikationsbehörde, hervor, wie "Sky News" berichtet.
Mehr als 20 Typos haben laut dem Bericht dazu geführt, dass falsche Personen verhaftet worden sind. „Die Auswirkungen für manche der Opfer waren gravierend“, so Burton. In einem Fall hat die Polizei einen Durchsuchungsbefehl für eine falsche Adresse ausgestellt. Das hat dazu geführt, dass einer Familie zwei Kinder für ein ganzes Wochenende weggenommen worden waren, während die Eltern befragt wurden.
Falsche Personen im Visier
In 13 Fällen sind unschuldige Menschen auf Verdacht verhaftet worden und als Pädophile abgestempelt worden. Insgesamt fünf Durchsuchungsbefehle basierten auf falschen Grundannahmen. „Menschen sind wegen Kindesmissbrauch verhaftet worden. Ihre Kinder wurden weggenommen und sie haben ihre Arbeitgeber darüber informieren müssen“, so
Burton. In den Medien wurde vor allem der Fall des 44-jährigen Nigel Lang breit getreten, der von seinem Sohn getrennt wurde.
Das Problem bei dynamischen IP-Adressen ist die korrekte Zuordnung der Internet Service Provider (ISPs). Diese müssen alle Kundenkommunikationsdaten, etwa welche Website sie besucht haben oder wem sie Nachrichten gesendet haben, in
Großbritannien ein Jahr lang speichern (Vorratsdatenspeicherung). Bei einem Verdacht muss die dynamische IP-Adresse korrekt zugeordnet werden. Weil es hier verschiedene Systeme gibt, kommt es immer wieder zu Fehlern.
Die Interception of Communications Commissioner's Office (IOCCO) ist dafür zuständig, dass die Polizei im Fall des Falles die notwendigen Informationen bekommt. Burton ist dafür zuständig, Fehler zu dokumentieren. In seinem ersten Jahresbericht hat er nun eben sehr viele gefunden. „Die Auswirkungen dieser Fehler sind in manchen Fällen gravierend“, so Burton.
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