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Studie

TV-Sender spähen Smart TV-Besitzer aus

Eine von Forschern der TU Darmstadt veröffentlichte Arbeit soll zeigen, dass internetfähige Fernseher, sogenannte Smart TVs, heikle Daten über das Sehverhalten an zahlreiche Fernsehsender schicken. Das soll über den neuen Standard HbbTV möglich sein, der mittels Internetverbindung Zusatzinhalte zu einem Sender direkt am Fernseher anzeigen kann. Auch in Österreich will der ORF ab "dem 2.Quartal" mit HbbTV starten, über das neben der TVThek auch der Teletext sowie ein Nachrichtenportal betrieben werden soll. Aus Österreich wurde in der Studie Puls 4 untersucht, die bereits seit einiger Zeit HbbTV anbieten.

Ohne Wissen der Zuseher
Die Sender lassen laut Marco Ghiglieri, einem der Forscher der TU Darmstadt, den Zusehern kaum eine Wahl: „Was die Nutzer nicht wissen können ist, dass der Fernseher bereits bei der Senderwahl mit dem Server der Sendeanstalt kommuniziert. Von vielen Sendern empfängt er mehrmals pro Minute Inhalte, überträgt aber auch Nutzungsdaten, ohne dass der Zuschauer HbbTV aktiv durch Drücken des Red Buttons nutzt." Die daraus gesammelten Daten könnten die Fernsehsender dann für Nutzeranalysen oder in Zukunft sogar für personalisierte Werbung heranziehen.

Standards gefordert
Die Forscher fordern in ihrer Arbeit vor allem einen Standard mit konkreteren Datenschutzbestimmungen, da einige Sender, darunter auch Puls 4, offenbar auf Webtracking-Lösungen wie Google Analytics setzen. Derzeit ist die einzige Alternative das komplette Deaktivieren aller Datenverbindungen, dadurch gehen allerdings auch alle Vorteile eines Smart TV verloren. Es sei laut den Forschern auch nicht auszuschließen, dass der Standard in Zukunft ohne entsprechende Absicherung missbraucht werden könnte und so unbefugte Personen Zugriff auf Funktionen wie die Kamera des Fernsehers erhalten.

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