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Iran

Werbespot mit Samsung-Tablet erhitzt Gemüter

Laut der israelischen Tageszeitung „Haaretz“ sprach sich ein namentlich nicht genannter iranischer Abgeordneter dafür aus, man solle die Handelsbeziehungen zu Südkorea abbrechen - schließlich stamme das Samsung-Tablet in dem „beleidigenden“ Werbespot aus diesem Land. Außerdem stelle das Video den Iran als „primitiv“ dar und Israel als „machtvoll genug, um das iranische Nuklearprogramm mit Leichtigkeit zu zerstören und dessen Atomwissenschaftler zu töten“ - was natürlich ganz und gar nicht der Wahrheit entspreche.

In dem Werbeclip sind vier als Frauen verkleidete Mossad-Agenten zu sehen. Schlecht geschminkt und mit Kopftuch laufen sie durch ein verstaubtes Nest, angeblich in der Nähe der iranischen Metropole Isfahan. „Bist du vom Mossad?“, fragt einer aus dem Quartett einen Mann, der gelangweilt in einem Café sitzt. Dessen Antwort: „Psst.“ Der Mann heißt „Shushu“, ist seit zwei Monaten inkognito im Land und vertreibt sich die Zeit damit, israelische Fernsehsendungen auf seinem neuen Tablet des südkoreanischen Herstellers Samsung anzuschauen.

Zündung per App
Plötzlich drückt eine der „Frauen“ auf eine Applikation des Tablets - und im Hintergrund fliegt ein iranischer Atomreaktor mit lautem Knall in die Luft.

Produziert hat den Werbespot der israelische Kabelfernsehanbieter Hot. Der Videoclip verbreitet sich via Facebook und Twitter mit rasender Geschwindigkeit im Internet. In Teheran löste er einen Sturm der Entrüstung aus. Der US-Fernsehsender CNN zitierte zudem Arsalan Fathipour, der sich für einen „Boykott aller Samsung-Produkte“ ausspricht. Fathipour ist der Vorsitzende des Energieausschusses des iranischen Parlaments - und seine Worte verfehlten ihre Wirkung nicht.

"Ohne Wissen von Samsung produziert"
So reagierte Samsung sofort mit einer Klarstellung: „Diese Werbung wurde vom Kabelanbieter Hot ohne Wissen oder Beteiligung von Samsung produziert“, heißt es in einer Mitteilung, die das iranische Büro des südkoreanischen Konzerns veröffentlicht hat.

Der Werbeclip kommt zu einem brisanten Zeitpunkt, spielt er doch auf die Gerüchte an, Israel plane einen Erstschlag gegen das iranische Atomprogramm.

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