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Amazon bringt Fire TV Stick nach Österreich

Ende Oktober vergangenen Jahres hat Amazon seinen Chromecast-Konkurrenten Fire TV Stick vorgestellt und kurz danach auch in den USA auf den Markt gebracht. Nun startet der Versandhändler auch in hierzulande mit dem Verkauf, wie das Unternehmen selbst bekannt gab. Der Stick wird demnach um 39 Euro verkauft und ab 15. April ausgeliefert. Vorbestellungen werden bereits angenommen. Der Fire TV Stick wird auch bei Media Markt und Saturn verfügbar sein.

Wer ein bestehendes Prime-Abo hat, bezahlt für den Stick 19 Euro, wer als Neukunde gleichzeitig mit der Bestellung ein neues Prime-Abo abschließt, bekommt den Stick um sieben Euro (man bezahlt 19 Euro, bekommt aber 12 rückerstattet). Diese beiden Sonderangebote sind allerdings nur in den ersten 48 Stunden verfügbar. Neben dem Videostreaming enthält das Prime-Abo noch die bekannten Zusatzservices wie Premium-Versand bei Bestellungen von Amazon.

Hardware

Wie bei Googles Chromecast sieht auch der Fire TV Stick wie ein etwas zu groß geratener USB-Stick mit HDMI-Anschluss aus und wird direkt an den entsprechenden Eingang des Fernsehers angesteckt. Zusätzlich muss das Gerät noch per MicroUSB-Schnittstelle mit Strom versorgt werden, im Idealfall direkt über einen USB-Anschluss am Fernseher. Von der Konkurrenz, wie sie von Google kommt, will man sich unter anderem mit stärkerer Hardware abheben. So ist im Fire TV Stick eine Dual-Core-CPU mit einem GB Ram und acht GB Flash-Speicher vorhanden.

Durch eine Dual-Band-Antenne soll der WLAN-Empfang außerdem besser als bei Chromecast sein. Ein weiterer großer Unterschied ist, dass der Fire TV Stick mit einer Fernbedienung ausgeliefert wird. Gleichzeitig kann das Gerät aber auch per Smartphone oder Tablet bedient werden. Hier setzt Amazon unter anderem auf Sprachsteuerung. Man kann also die Serien und Filme auch einfach per Sprachbefehl aufrufen. Optional gibt es um knapp 30 Euro außerdem eine Fernbedienung, die die Sprachsteuerung ebenfalls unterstützt.

“Wir wollen klassisches Fernsehen komplett ersetzen”

Wie bei Google wird außerdem eine lange Liste an Apps unterstützt, darunter Netflix, Spotify und der Client des Plex-Mediaserver. Auch der hauseigene Streaming-Dienst Amazon Instant Video kann mit dem Fire Stick natürlich verwendet werden.

“Wir haben ein sehr umfangreiches Angebot an Inhalten, aber auch an Apps”, erklärt Jorrit van der Meulen, Amazons Geräte-Chef in Europa in Gespräch mit der futurezone. Mit den entsprechenden Apps wolle man nicht nur Video-on-Demand, sondern auch Live-Content bieten. “Wir wollen das klassische Fernsehen mit Fire TV komplett ersetzen”, so van der Meulen.

Inhalte

Derzeit haben Kunden bei Amazon die Wahl zwischen 13.000 verschiedenen Filmen und TV-Episoden. Wie Netflix setzt man auch auf selbst produzierten Content, wie Jay Marine, Chef von Prime Instant Video gegenüber der futurezone erklärt. “Wir wollen die Inhalte produzieren, die unsere Kunden lieben”, so Marine. So sei es etwa Strategie von Amazon, Pilotfilme zu Serien zu produzieren und zu veröffentlichen und anschließend, je nach Kundeninteresse, zu entscheiden, ob die Serie weiter produziert wird. Zu den Serien, die Amazon selbst produziert, zählt etwa das mit dem Golden Globe ausgezeichnete Comedy-Drama “Transparent” oder die Animationsserie “Tumble Leaf”. “Der ganze Markt ist derzeit stark am Wachsen, wir sind aufgeregt, ein Teil davon zu sein”, so der Manager.

Gaming

Neben Videos sind auch Spiele ein wichtiger Faktor für Amazons Plattform. “Wir haben eine große Auswahl an verschiedenen Games”, erzählt der führende Fire-Produktmanager Tim Twerdahl gegenüber der futurezone. Gesteuert werden die Spiele dabei wahlweise über die beigelegte Fernbedienung oder über Bluetooth-Gaming-Controller. Amazon selbst bietet einen eigenen an, es werden aber auch die Controller von Drittanbietern unterstützt.

Durch eine eigene Programmierschnittstelle erhofft sich Amazon, dass die Zahl der Apps noch weiterhin ansteigen wird. “Seit neuestem unterstützen wir auch HTML5-Apps”, so Twerdahl. “Entwickler haben es so sehr einfach, neue Apps für Fire TV zu entwickeln. Mittlerweile können Entwickler innerhalb weniger Tage eine App kreieren und sie im Store online haben”, so Twerdahl.

Erfolgreichster Streaming-Dienst in Deutschland

Bereits im September 2014 ist Amazon in Deutschland mit der Fire TV Box gestartet. Dabei handelt es sich im Grunde um einen vergrößerten Fire-TV-Stick mit mehr Anschlüssen und einem etwas stärkeren Innenleben. Laut den Amazon-Managern war man von dem Erfolg von Fire TV überrascht, wenngleich man auch keine genauen Verkaufszahlen bekannt geben will. Ob und wann die Fire TV Box auch in Österreich verfügbar sein wird, will Twerdahl nicht sagen. Auch darüber, wie viele User das Streaming-Angebot nutzen, hält man sich bei Amazon bedeckt und gibt nur an, “das populärste Video-OnDemand-Portal in Deutschland zu sein”, wie auch im Rahmen einer entsprechenden Studie festgestellt wurde. Bei dieser Angabe muss man allerdings beachten, dass viele Kunden Prime Instant Video auch nur wegen dem kostenlosen Versand nutzen.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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