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Hands-On

Asus MeMO Pad: Das High-End-"Volkstablet"

Der taiwanische Hersteller Asus hat es sich offenbar zum Ziel gemacht, einen Preiskampf auf dem Tablet-Markt zu entfachen. Nach dem Google-Tablet Nexus 7, das sich rund 4,6 Millionen Mal im Vorjahr verkauft haben soll, wurde nun auf der IT-Messe Computex

. Die MeMO Pad-Serie war bereits zuvor
, doch nun hat Asus den Preis weiter gedrückt.

Das Quadcore-Tablet MeMO Pad HD 7 kostet in seiner günstigsten Ausführung (acht Gigabyte interner Speicher) lediglich 129 US-Dollar. Ob das günstige Tablet und sein großer Full HD-Bruder auch in der Praxis überzeugen können, hat sich die futurezone im Rahmen eines Hands-Ons angesehen.

Tolle Ausstattung, magere Optik
Quadcore-Prozessor, IPS-Bildschirm mit WXGA-Auflösung sowie ein über microSD-Karten erweiterbarer Speicher - auf dem Papier klingt das für 129 US-Dollar fast zu schön um wahr zu sein. Auf den ersten Blick lässt sich auch kein wirklicher Makel bei der Verarbeitung erkennen. Der Rahmen ist gut verarbeitet, die Spaltmaße sind sehr klein gehalten, sodass kein Schmutz sich darin ablagern kann.

Der niedrige Preis macht sich allerdings an der Material-Wahl bemerkbar. Der glatte Kunststoff ist zwar sehr fest und verleiht dem Tablet so einen robusten Eindruck, doch er ist zugleich auch sehr rutschig, anfällig für Fingerabdrücke und fühlt sich -  einfach ausgedrückt - billig an. Für ein Gerät dieser Preisklasse ist es in Ordnung, hohe Ansprüche darf man an die Optik dennoch nicht stellen.

Hier gilt es auch die Farbwahl zu beachten. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, doch Asus hat gerade für das MemoPad neben den noch stilvollen Schwarz- und Weiß-Varianten mit Grün und Pink die wohl knalligsten Farben ausgesucht, die man derzeit auf einem Tablet finden kann. Die Performance des Geräts war in einem ersten Test gut und verlief ohne merkbare Ruckler beim Surfen und der Verwendung von Android.

Zum Einsatz kommt der erst kürzlich angekündigte MediaTek-SoC MT8125, der auf vier Cortex-A7-Kerne zurückgreifen kann. Dank den stromsparenden ARM-Chips dürfte das Tablet wohl auch eine relativ lange Akkulaufzeit vorweisen können, das muss allerdings ein Test zeigen. Asus selbst spricht von zehn Stunden Laufzeit, der Lithium-Polymer-Akku soll 15 Wh Energie liefern.

Bildschirm ähnlich zu Nexus 7
Das Display ist für diese Preisklasse wirklich gut gelungen. Mit 1280 mal 800 Bildpunkten auf sieben Zoll ist es zumindest in puncto Pixeldichte gleichauf mit dem Nexus 7. Auch die Winkelabhängigkeit steht dem Google-Tablet dank IPS-Panel um nichts nach, lediglich bei der Helligkeit scheint das MeMO Pad knapp am mittlerweile einem Jahr alten Tablet aus dem gleichen Haus vorbeizuziehen.

Hochauflösender, leichter Bruder
Beim Hochheben des MeMO Pad FHD 10 herrscht zunächst Verwunderung: Es ist unglaublich leicht. Mit 580 Gramm kommt es zwar nicht an das gleich große Sony Xperia Tablet Z heran, das lediglich 495 Gramm wiegt, dennoch ist es für iPad-Nutzer (652 Gramm) eine angenehme Überraschung. Mit einer durchgehenden Dicke von 9,5 Millimetern ist es zudem überaus dünn. Bemerkenswert ist vor allem die griffige Rückseite, die ähnlich geriffelt wie beim Nexus 7 ausgeführt wurde und guten Halt gibt.

Im MeMO Pad FHD 10 kommt mit dem Atom Z2560 ein aktueller Intel-Prozessor zum Einsatz, dessen beide Kerne mit je 1,6 GHz getaktet sind. Der Prozessor wird von zwei Gigabyte RAM unterstützt - diese entsprechend flotte Ausstattung dürfte wohl auch ihren Preis haben, dieser wurde allerdings bislang noch nicht bekannt gegeben. Beim kurzen Test lief Android völlig reibungslos und flott, lediglich der Autofokus der Kamera war unerwartet langsam und brauchte einige Sekunden.

Der 10,1 Zoll große Full HD-Bildschirm lässt ebenso keine Wünsche offen, das Glas davor neigt jedoch recht stark zum Spiegeln. Ob dieser Effekt auch bei Sonnenschein derart extrem auftritt, muss allerdings im Test überprüft werden. Dank IPS-Panel sowie hoher Auflösung gibt es auch hier nichts zu bemängeln, lediglich die Helligkeit ließ zu wünschen übrig. Womöglich hat Asus hier Abstriche in Kauf genommen, um die angegebenen zehn Stunden Akkulaufzeit zu erreichen.

Fazit
Das MeMO Pad HD 7 wird ohne Zweifel viele Hersteller zum Nachdenken bewegen. Ein derartiger Preis für ein Quadcore-Tablet schien bislang unerreichbar, nun muss die Konkurrenz nachziehen um nicht, wie bereits bei der Ankündigung des Nexus 7, den Anschluss zu verlieren. Wer noch kein Tablet besitzt oder einen günstigen Einstieg in den Bereich der Sieben-Zoll-Tablets sucht, wird hier aller Wahrscheinlichkeit nach fündig.

Hinter dem MeMO Pad FHD 10 steht vor allem ein großes Fragezeichen: der Preis. Das Gerät an sich ist eine interessante Alternative zu Apples iPad oder Sonys Xperia Tablet Z, doch mit Ausnahme der Intel-CPU kann sich das Tablet nicht wirklich von der Konkurrenz abheben. Daher gilt es hier noch abzuwarten, bis nähere Details zum Gerät öffentlich werden.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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