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Blackberry-Ausfälle erzürnen Nutzer

Die Störungen im Blackberry-Netz hielten auch am Mittwoch weiter an. Drei Tage nach den ersten Aussetzern mehrten sich die Klagen der Nutzer aus aller Welt. Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) begründete die Probleme mit dem Ausfall eines Rechenknotens und versprache baldige Abhilfe.

Viele Nutzer konnten keine E-Mails senden und empfangen, das Surfen im Web wurde quälend langsam und der Kurznachrichtendienst Blackberry Messenger war gestört. „Ich raste aus. Drei Tage lang sind die Dienste jetzt schon ausgefallen“, beschwerte sich ein niederländischer Nutzer am Mittwoch im Onlineforum „Crackberry“. Sein Blackberry Bold sei momentan nicht mehr wert als ein uraltes Nokia 3310 - mit anderen Worten: Viel mehr als telefonieren und SMS schreiben geht nicht.

Fehlende Informationen
Es ist nicht mal der Ausfall selbst, der die Nutzer zur Weißglut treibt, es ist das Schweigen von RIM. „Es ist nun schon gut zwölf Stunden her, dass ich das letzte Mal eine Nachricht auf einem der offiziellen RIM-Kanäle gesehen habe“, merkte ein kanadischer Nutzer an. Und ein britischer Leidensgenosse fügte hinzu: „Es ist eine Ironie, dass ausgerechnet ein Unternehmen, dass sein Geschäft rund um Nachrichten gebaut hat, nicht in der Lage ist, eine Nachricht an seine Nutzer abzusetzen, was los ist.“
Auf der Blackberry-Website fand sich am Mittwoch nur mit viel Mühe ein Hinweis auf die Störungen, auf seiner Facebook-Website setzte RIM bis zum frühen Mittwochnachmittag ganze drei Mitteilungen ab und selbst auf dem schnellen Kurznachrichtendienst Twitter lagen Stunden zwischen den einzelnen Wasserstandsmeldungen. Dabei weiteten sich die Störungen immer mehr aus.

Schienen die Probleme zuerst nur auf Europa, den Nahen Osten und Afrika begrenzt, gab der Research in Motion später auch Störungen in Indien und einigen südamerikanischen Ländern zu. Mittlerweile trudeln auf dem Portal „Crackberry“ auch Beschwerden von Nutzern aus Kanada, Mexiko, den USA und weiteren Ländern ein.

RIM: "Großer Daten-Rückstau"
RIM selbst erklärte am späten Dienstagabend, dass sich durch den Ausfall eines Rechenknotens ein großer Daten-Rückstau gebildet habe. „Wir arbeiten unter Hochdruck daran, den Rückstau aufzulösen und den normalen Service so schnell wie möglich wieder herzustellen.“

Bei den Blackberrys laufen die mobilen Internetdienste über firmeneigene Rechenzentren. Das System gilt als besonders sicher gegen Schnüffelattacken von außen, weshalb es bei Firmenkunden und Behörden beliebt ist. Allerdings können technische Störungen auch Millionen von Kunden gleichzeitig von der Außenwelt abschneiden. RIM erklärte, dass das eigentlich für solche Fälle vorgesehene Notsystem versagt habe.

Für RIM kommen die Ausfälle zur Unzeit. Der kanadische Hersteller verliert immer weiter an Boden gegen Apples iPhone und die diversen Smartphones mit dem Android-Betriebssystem von Google. Zuletzt musste RIM in einem boomenden Markt sogar erstmals einen Verkaufsrückgang hinnehmen. Anteilseigner drängen nun auf eine Aufspaltung des Smartphone-Pioniers.

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