© Martin Krachler

App-Test

Digitaler Atlas 2.0: National Geographic World Atlas

Herkömmliche Atlanten haben meist eines gemeinsam: Sie sind schwer und unpraktisch, mitunter aufgrund der Tatsache, dass mehrere Kontinente oder Länder kaum auf einer Seite Platz finden. Atlanten für Tablets sind zwar nichts Neues, dennoch überraschte die App des amerikanischen TV-Senders im futurezone-Test mit ihren Funktionsextras.

Die App im Überblick

Öffnet man den digitalen Atlas, findet man zu allererst einen Globus in gewohnter Kartenform vor. Möchte man einzelne Kontinente beziehungsweise Länder näher betrachten, zoomt man einfach in die gewünschte Globusregion. So werden nach und nach mehr Details wie Flüsse, Gebirgszüge, Flughäfen, Gewässer, Straßen, Fährrouten und Orte angezeigt. Dabei kann der User - ähnlich wie mit Google Earth - schließlich auch Straßennamen und Details wie etwa U-Bahnstationen oder Gebäude einsehen. Bei der Wahl der Oberfläche stehen dem Benutzer grundsätzlich vier Modi zur Verfügung: „Classic“, „Executive“, „Satellite“ und „Road“.

Bald weist die App darauf hin, dass eine Datenverbindung für das Laden von detailreicheren Karten erforderlich ist. Auf den ersten Blick mag dies vielleicht ärgerlich erscheinen, jedoch können die fehlenden Karten ohne zusätzliche Kosten heruntergeladen werden. Damit verbunden ist allerdings ein Mehrbedarf an Speicherplatz (bei vollständigem Download der App ca. 1,2 Gigabyte).

Praktische Tools

Ein vermeintlich vorerst unauffälliger Strich mit zwei Kugeln an den Enden erweist sich bei näherer Betrachtung als praktisches Tool, um sich Entfernungen und Maßstäbe berechnen zu lassen. Mit je einem Finger pro Kugel platziert man das Werkzeug einfach auf der Karte. Ad-hoc zeigt dieses die Entfernung der beiden markierten Orte in Kilometer und Meilen an. Leider funktioniert dieses Extra lediglich in Kilometerschritten, und ist daher völlig ungeeignet für Streckenberechnungen in Städten.
Für Schätzungen von globalen Distanzen erweist es sich hingegen als äußerst hilfsreich.

Detaillierte Zusatzinformationen

Außerdem zeigt der World Atlas passend zu jenem Land, das man wählt oder in dem man sich (in der App) gerade befindet, detailreiche Einzelheiten wie unter anderem Fläche, Landessprachen, Bevölkerungsentwicklung, Lebenserwartung, lokale Zeit, staatliche Feiertage und Koordinaten auf. Des Weiteren enthält die App einen Währungsrechner, der direkt in dasselbe Menü integriert ist. Orte, die man bereits besucht hat, können mit einer Stecknadel „Pin“ im persönlichen Verzeichnis gespeichert werden.

Fazit

Der National Geographic World Atlas grenzt sich von seinem vermeintlichen Bruder Google Earth insofern ab, dass man dem User den vollen Funktionsumfang eines Atlasses mit zusätzlichen praktischen Extras zukommen lässt. Pluspunkte sind unter anderem die Offline-Funktion, die vor allem bei Auslandsaufenthalten nützlich sein könnte sowie die Seitenleiste mit den geografischen und demografischen Zusatzinformationen zu den jeweiligen Ländern.

Nicht erwarten darf man sich bei der App hingegen einen Routenplaner. Darauf sei die Software allerdings laut Entwickler allerdings auch nicht ausgelegt. Eine Integration von Streetview und Routenplaner würde die App perfekt abrunden, jedoch ist sie auch in ihrer jetzigen Form für alle Weltenbummlers zu empfehlen.

Die App ist zum Preis von 1,79 Euro iPhone und iPad sowie für 1,99 Euro für Windows Phone erhältlich.

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Martin Krachler

... ist ein technikbegeisterter Digital Native mit besonderem Hang zu Apps. Motto: "Erst coole Apps machen ein Handy zum Smartphone". Privat ist er außerdem begeisterter Musiker, spielt gerne Volleyball und debattiert öfters mit Freunden und Bekannten über Technik-Themen.

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