Fujifilm XF1: Premium-Cam ohne Ein-Schalter
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Eine der positiven Überraschungen der Photokina ist die Fujifilm XF1. Der forcierte Retro-Look bei den bisher erschienen Premium-Modellen des japanischen Herstellers wirkte teilweise befremdlich. Die XF1 schafft aber den Spagat zwischen Retro und Coolness und soll ab November in den Farben Schwarz, Rot und Braun um 449 Euro verfügbar sein.
CMOS-Sensor mit 12 Megapixel
Wie ihre große Schwester, die X10, hat die XF1 einen CMOS-Sensor im 2/3-Zoll-Format mit 12 Megapixel. Der ISO-Wert ist bis zu 12.800 erweiterbar. Auf einen optischen Sucher wird verzichtet. Das 3-Zoll-Display hat 460.000 Bildpunkte – die Premium-Digicams Olympus XZ-2 und Canon G15 können hier 920.000 Pixel bieten. Die XF1 hat einen 4-fach optischen Zoom (25 – 100 mm). Das Objektiv hat eine Lichtstärke von 1,8 bis 4,9 und einen optischen Bildstabilisator. Videos werden in FullHD aufgenommen.
Besonders stolz ist Fujifilm auf seine EXR-Technologie. Dabei werden, je nach eingestelltem Modus, zwei Pixel auf dem Sensor zu einem Pixel zusammengefasst, um einen höheren Dynamikumfang oder geringeres Bildrauschen zu erzielen. Im Grunde macht die XF1 mit einem Foto in reduzierter Auflösung das, was andere mit zwei Fotos hintereinander in voller Auflösung machen. In reduzierter Auflösung schafft die XF1 im Serienbildermodus bis zu zehn Aufnahmen pro Sekunde.
Hands-On
Das eckige Retro-Design täuscht über die Handlichkeit der XF1 hinweg. Mit Abmessungen von 108 × 61,5 × 33 mm ist sie angenehm kompakt. Das geringe Gewicht von 204 Gramm fällt positiv auf, nur hat man aufgrund der Leichtigkeit anfangs den Eindruck, einen leeren Dummy oder ein Spielzeug in der Hand zu halten.
Der Kunstlederbezug ist strukturiert, was die Griffigkeit verbessert. Beim Vorserienmodell hat die Verarbeitung noch nicht optimal ausgesehen – oben und unten waren Abstände zwischen Kunstleder und Gehäuse zu erkennen. Das Gehäuse besteht laut Fujifilm aus Aluminium. Die Oberseite hat sich aber noch sehr nach Plastik angefühlt, was an der verwendeten Lackierung liegen könnte.
Mechanischer Zoom
Das Besondere an der XF1 ist der Verzicht auf einen Ein-Aus-Schalter. Im ausgeschalteten Zustand versinkt das Objektiv fast vollständig im Gehäuse. Dreht man den Objektivring nach rechts, fährt das Objektiv aus und die Kamera ist im Standby-Modus. Ein Stück weiter gedreht und sie ist eingeschaltet. Der Ring dient gleichzeitig als mechanischer Zoom. Je weiter er gedreht wird, desto mehr kommt man in den Telebereich.
Die Idee des fast vollständig einfahrbaren Objektiv ist gut, es spart beim Transport Platz und erhöht durch den mechanischen Zoom den Retro-Faktor. Allzu große Finger sollte man aber nicht haben, da bei eingefahrenem Objektiv recht wenig Grifffläche vorhanden ist, um das Objektiv auszufahren und die Kamera so einzuschalten.
Fujifilm verspricht bei der XF1 eine schnellen Fokussierung in 0,16 mittels Kontrasterkennung. Ganz so schnell war das beim Hands-On nicht, aber für die teils schwierigen Kunstlichtverhältnisse in der Messehalle lieferte die XF1 eine gute Fokus-Performance ab. Auch das Menü und der Wechsel zwischen den Modi war angenehm schnell.
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