Ultrabook mit Touchscreen und Windows 8.1
Ultrabook mit Touchscreen und Windows 8.1
© Gregor Gruber

Fujitsu Ultrabook U904 mit ultrascharfem Display im Test

Fujitsu Ultrabook U904 mit ultrascharfem Display im Test

Der Display-Krieg unter den Notebook-Herstellern ist voll ausgebrochen. Nachdem Apple 2012 mit dem Macbook Pro Retina vorpreschte, ziehen nun andere Hersteller wie Samsung, Lenovo und eben Fujitsu nach und übertrumpfen das Unternehmen aus Cupertino teilweise auch.

Mit 3200x1800 Pixel kommt Lenovos U904 bei seinen 14 Zoll auf eine Pixeldichte von ganzen 262 PPI. Damit übertrifft das U904 auch das iPad Retina mit 13 Zoll, das auf 227 PPI kommt. Dazu gibt es wahlweise einen Touchscreen sowie eine CPU der neuesten Haswell-Generation. Gleichzeitig verfügt das Notebook über so gut wie alle gängigen Extras wie einer stufenweise regulierbaren Tastaturbeleuchtung sowie einer Webcam und einem Fingerabdruckleser. Die futurezone hatte die Möglichkeit, ein voll augestattetes Touch-Modell zu testen.

Design, Verarbeitung und Anschlüsse

Das Gehäuse des Notebooks besteht teilweise aus einer Magnesiumlegierung sowie aus gebürstetem Aluminium und vermittelt einen durchaus professionellen Eindruck. Je nach Ausstattung wiegt das 14-Zoll-Gerät knapp 1,4 Kilogramm und unterscheidet sich dadurch kaum von vergleichbaren Geräten. Mit einer Dicke von 15,5 mm ist das Notebook angenehm dünn ausgefallen, was zum eleganten Gesamteindruck beiträgt.

Die Verarbeitung macht einen zwiegespaltenen Eindruck. Die Oberfläche (außen Magnesiumlegierung, Tastaturbereich gebürstetes Aluminium) ist zwar sehr hochwertig ausgefallen, teilweise weist die Gehäusestruktur aber einige potenzielle Schwachstellen auf. Klappt man etwa das Display auf oder nimmt das Ultrabook mit einer Hand hoch, knarrt es immer wieder unschön. Auch der Bereich rund um das Touchpad lässt sich etwas stärker eindrücken, als man es von seinem Notebook lieb hätte.

In Sachen Anschlüsse ist das U904 sehr gut ausgestattet. Neben zwei USB-3.0-Anschlüssen verfügt das U904 noch über einen SD-Kartenleser sowie eine ausgewachsene HDMI-Schnittstelle. Wahlweise ist das Ultrabook mit einem integrierten LTE-Modem verfügbar, der Einschub für die SIM-Karte liegt an der rechten Seite. Direkt darunter liegt ein Ethernet-Anschluss, der über einen ausgefallenen Ausklappmechanismus verfügt. Andere Ultrabooks setzen stattdessen meist auf einen externen Adapter. Der Klappmechanismus ist einerseits zwar sehr clever, andererseits aber auch etwas wackelig. Stolpert jemand über ein angschlossenes Netzwerkkabel, muss man hier fürchten, dass der gesamte Anschluss ausgerissen wird.

Das Display

Glänzen (und das nicht nur sprichwörtlich) kann das U904 mit seinem Display. Die Anzeige mit 14-Zoll-Diagonale (35,6 Zentimeter) bei einer Auflösung von 3200x1800 Pixel hat zweifelsohne das Potenzial, zu beeindrucken. Das IGZO-Panel mit LED-Hintergrundbeleuchtung bietet eine gestochen scharfe Darstellung mit leuchtenden Farben, die aber gleichzeitig nicht übersättigt sind. Entsprechend hoch aufgelöste Fotos sind eine Freude zu betrachten, Schriften sehen teilweise wie gedruckt aus und sind so scharf, wie man es eigentlich nur von Tablets oder Smartphones kennt.

Das Ultrabook ist sowohl in einer Glare-Version mit Touch als auch in einer Anti-Glare-Variante ohne Touchscreen erhältlich. Das Testgerät der futurezone war touchtauglich und spiegelte auch entsprechend stark. Die maximale Helligkeit der Anzeige war aber in den meisten Fällen dennoch ausreichend, um alles auf dem Display zu erkennen.

Tastatur und Touchpad

Die genannten Schwächen im Gehäuse wirken sich kaum auf das Tippen mit der integrierten Tastatur aus. Zwar ist der Druckpunkt nicht ganz so exakt, wie man es sich vielleicht wünschen würde, die Tastatur gibt insgesamt dennoch nur in sehr geringem Ausmaß nach, was für ein positives Tippgefühl sorgt. Durch die Gehäusegröße sind die Tasten entsprechend angenehm groß ausgefallen und auch weit genug voneinander entfernt, um sie exakt treffen zu können.

Fast schon als perfekt könnte man das integrierte Touchpad bewerten. Die berührungsempfindliche Fläche misst insgesamt elf mal sieben Zentimeter und reagiert genauso, wie man es von einem Touchpad erwartet. Der Finger gleitet auf der Oberfläche angenehm dahin und auch Multitouch-Gesten wie Scrollen mit zwei Fingern oder die bekannte Pinch-to-Zoom-Geste sorgen für keinerlei Probleme.

Software

Fujitsu liefert das U904 wahlweise mit Windows 8.1, Windows 8.1 Pro oder auch Windows 7 aus. Die futurezone hat das Ultrabook mit der Pro-Variante getestet. Damit man in dem Betriebssystem alle Icons und Schriften bei der hohen Auflösung auch erkennen kann, muss man sie vergrößert darstellen. Seit Windows 8.1 sind die Icons in einer ausreichend hohen Qualität vorhanden, damit sie auch in doppelter Größe noch gut und nicht pixelig aussehen.

Etwas mehr Probleme macht etwa Googles Browser Chrome. Zwar wird die Anzeige auf eine korrekte Größe hochskalliert, allerdings bleibt die Schrift dabei nicht so gestochen scharf, wie etwa im vorinstallierten Internet Explorer, sondern wird pixelig beziehungsweise franst aus.

In Sachen Bloatware hat sich Fujitsu halbwegs zurückgehalten. Standardmäßig nervt lediglich der McAfee-Virenscanner, der sich gerne installiert haben möchte. Ansonsten ist lediglich ein Fujitsu-Update-Manager vorinstalliert, der auf verfügbare Treiber-Aktualisierungen hinweist. Ansonsten finden sich im Startmenü lediglich Web-Shortcuts zu verschiedenen Fujitsu-Tools wie etwa zur Verschlüsselung des Rechners.

Leistung, Lautstärke und Akku

Die Leistung des Ultrabooks hängt natürlich immer von der jeweiligen Ausstattung ab. Die futurezone konnte eines der Spitzenmodelle mit i7-Prozessor und zehn GB RAM testen. Im normalen Windows-Betrieb waren keinerlei Verzögerungen bemerkbar, auch aufwändige Programme wie Photoshop können das Ultrabook nicht in die Knie zwingen. Grafikintensive Spiele kann das U904 nicht in voller Auflösung flüssig darstellen, da hierfür einfach nicht genug Leistung vorhanden ist.

Nicht überzeugen können die integrierten Lautsprecher. Der Bass ist selbst für die dünne Bauweise sehr mager ausgefallen und eigentlich kaum wahrnehmbar. Positiv fällt die geringe Lautstärke der Lüfter auf, selbst unter Volllast bleibt das U904 kaum wahrnehmbar. Der Akku hielt im futurezone-Test bei aktiviertem WLAN und moderater Belastung sieben bis acht Stunden durch und hat damit eine ähnliche Laufzeit wie vergleichbare Windows-Ultrabooks.

Fazit und Alternativen

Das Fujitsu U904 ist ohne Zweifel eines der besten Ultrabooks am Markt. Eine Schwäche ist das Gehäuse, das wohl um Gewicht zu sparen, nicht ganz so massiv und widerstandsfähig ist, wie man im rauen Alltagsbetrieb gerne hätte.

Leistung und Ausstattung bieten hingegen keinen Raum für Kritik und auch das Display liefert eine großartige Arbeit ab. Der einzige Wehrmutstropfen daran ist wohl, dass gewisse Programme unter Windows nicht wirklich mit der hohen Auflösung umzugehen wissen.

Wirklich sinnvoll ist die Anschaffung eines U904 für solche Anwender, die viel mit Fotos oder Grafiken arbeiten. Wer sein Notebook in erste Linie für Büroanwendungen und Browsen verwendet, kann nicht so sehr vom Display profitieren.

Je nach Ausstattung kostet das U904 zwischen 1.500 und 2.000 Euro.

Wer einen Vergleich mit anderen hochauflösenden Konkurrenten sucht, kann sich etwa Samsungs Ativ Book 9 Plus anschauen, das mit der gleichen Displayauflösung arbeitet. Auch Lenovos IdeaPad Yoga 2 Pro setzt auf 3200x1800 Pixel. Nicht ganz so hoch aufgelöst aber ebenfalls Alternativen sind die Displays von Apples Macbook-Pro-Retina-Serie.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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