HTC U Ultra im Hands-on: Glasgehäuse, Zweitdisplay und KI
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HTC startet das Jahr mit einer neuen Smartphone-Linie. Nach One und Desire folgt U. Die ersten beiden Modelle sind das U Ultra und U Play.
Damit die Abgrenzung zu den bisherigen Handyserien optisch und haptisch erfolgt, kommt Glas statt Metall und Plastik zum Einsatz. Das Design des Glas-Unibody bezeichnet das Unternehmen als „Liquid Surface“, weil es „die Eigenschaften von Flüssigkeiten imitieren“ soll.
Damit sind aber keine selbstheilenden Eigenschaften gemeint, wie es LG etwa beim Flex 2 versprochen hat. HTC bezieht sich damit auf die Farben. Man habe zwei Jahre eine eigene Methode zum Glasfärben entwickelt. Im Glas ist die Farbe in mehreren Schichten eingelassen. Je nach Winkel wird das Licht anders reflektiert, wodurch die Farbe etwas anders aussieht. Samsung setzt bei seinen Smartphones S6 und S7 auf einen ähnlichen Effekt.
Nicht nur das Glasgehäuse erinnert an Samsung-Handys. Der Rahmen, breite Home-Button und die eckige Hauptkamera samt Rahmen und Position des LED-Blitzes erinnern an aktuelle Smartphones des südkoreanischen Herstellers.
KI und Zweitdisplay
Was Samsung nicht hat, dass HTC U Ultra aber schon, ist ein Zweitdisplay. Der Displaystreifen befindet sich rechts über dem Hauptdisplay, wie bei LGs V10 und V20. Beim Hands-on-Termin sagte HTC, man sei sich bewusst, dass man nicht die ersten mit einem Zweitdisplay sei. Der Unterschied liege darin, wie man es einsetzt.
Eine künstliche Intelligenz namens Sense Companion soll anhand des Nutzerverhaltens lernen, wann welche Notifications in dem Zweitdisplay angezeigt werden. So soll verhindern werden, dass sich der User von Benachrichtigungen gestört fühlt oder ihm diese von anderen Tätigkeiten am Smartphone ablenken.
Die KI soll auch die Akkulaufzeit verbessern. Hat man einen Abendtermin im Kalender eingetragen, schlägt sie den User zu Mittag vor, dass Smartphone aufzuladen. Sollte das nicht möglich sein werden Funktionen, die der User unter Tags nicht benötigt, automatisch deaktiviert, um den Akku zu schonen.
Regen und Restauranttipps
Die KI will auch wissen, was dem User schmeckt und ihm zu seinen Essenszeiten Restauranttipps geben. Dazu werden vom User zuvor abgegebene Restaurant-Bewertungen, der Preis von besuchten Lokalen und die Entfernung zum aktuellen Standort miteinbezogen. Im Idealfall soll die KI so Restaurants empfehlen, die der User noch nicht kennt, aber die seinen Geschmack treffen.
Laut HTC wird die KI besser, je länger man das Smartphone verwendet. Zu Beginn werden nur einige Apps die KI unterstützen, im Laufe des Jahres sollen mehr hinzukommen. Die Funktionen der KI können zum Verkaufsstart des U Ultra und U Play variieren, in manchen Ländern wird man möglicherweise erst im Laufe des Jahres KI-Restauranttipps erhalten.
3D-Mikrofon und messende Kopfhörer
Das U Ultra und U Play haben In-Ear-Kopfhörer mit USB-C-Anschluss, da beide Smartphones keinen 3,5mm-Kopfhöreranschluss mehr haben. Die Kopfhörer vermessen anhand von Ultraschall das Ohr und kalibrieren automatisch den Sound. Dies soll lediglich zwei Sekunden dauern und ein besseres Klangerlebnis für den User bringen.
Hands-on
Das U Ultra ist gut ausbalanciert, weshalb die Größe und 170 Gramm Gewicht nicht störend auffallen. Die einhändige Bedienung ist trotzdem kaum möglich. Wer nur eine Hand frei hat, kann auf Sprachbefehle zurückgreifen. Im kurzen Hands-on war das Testen dieser Funktion leider nicht möglich.
Der Home-Button ist kapazitiv, obwohl er mechanisch aussieht, was gewöhnungsbedürftig ist. Trotz des schmalen Streifenformats des Zweitdisplays lässt sich dieses mit Wischen und Tippen gut bedienen. Die Darstellung ist scharf und ausreichend hell, damit auch bei direktem Sonnenlicht im Always-On-Display-Modus die Uhrzeit ablesbar ist. Beim LG V10 war das nicht immer möglich.
Das U Play liegt ebenfalls gut in der Hand, wirkt aber unspektakulär. Bei dem Vorserienmodell waren die Spalten zwischen Glas und Rahmen größer als beim U Ultra, was aber beim finalen Gerät noch verbessert werden könnte. Schade ist, dass beim U Play die Kamera nicht im Gehäuse versenkt wurde. Dies hätte dem Mittelklasse-Phone optisch gut getan.
Erster Eindruck
Preise und Verfügbarkeit
Das HTC U Ultra soll Ende Februar um 749 Euro in den Farben Weiß, Schwarz, Blau und Pink erhältlich sein. Die Version mit Saphirglas statt Gorilla-Glas und 128 GB Speicher kostet 849 Euro.
Das U Play wird voraussichtlich im März, ebenfalls in mehreren Farben, erscheinen und 449 Euro kosten.
Technische Daten
U Ultra
- Display: 5,7 Zoll, 2.560 x 1.440, Pixel Super LCD 5, Gorilla Glas 5 (64 GB Modell) oder Saphirglas (128 GB Modell)
- Zweitdisplay: 2,05 Zoll, 160 x 1.040
- Betriebssystem: Android 7
- Abmessungen: 162,41 x 79,79 x 7,99 mm
- Gewicht: 170 Gramm
- Prozessor: Qualcomm Snapdragon 821
- RAM: 4 GB
- Speicher: 64 bzw. 128 GB, MicroSD bis 2 TB
- Akku: 3.000 mAh
- Hauptkamera: 12 MP Ultrapixel, Laserfokus, optischer Bildstabilisator
- Frontkamera: 16 MP mit Ultrapixel-Modus für bessere Aufnahmen bei wenig Licht
U Play
- Display: 5,2 Zoll, FullHD
- Betriebssystem: Android 6
- Abmessungen: 145,99 x 72,9 x 7,99 mm
- Gewicht: 145 Gramm
- Prozessor: MediaTek Helio P10
- RAM: 3 GB
- Speicher: 32 GB, MicroSD bis 2 TB
- Akku: 2.500 mAh
- Hauptkamera: 16 MP, optischer Bildstabilisator
- Frontkamera: 16 MP mit Ultrapixel-Modus
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