Hybrid im Spieletest: Alle Mann in Deckung!
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Spätestens seit Gears of War haben Third-Person-Deckungs-Shooter ihre Berechtigung in der Online-Multiplayer-Welt, die sonst von klassischen First-Person-Shootern beherrscht wird. Der Xbox Live Arcade-Titel Hybrid (1200 MS-Punkte) nimmt die Genre-Bezeichnung Deckungs-Shooter sehr genau – denn ohne Deckung läuft gar nichts oder besser gesagt, niemand.
Jetpack Hopping
Bei Hybrid darf der Spieler nicht herumlaufen. Das Prinzip erinnert deshalb an Paintball/Gotcha: Man sprintet von Deckung zu Deckung und hofft dabei nicht erwischt zu werden – und wer unüberlegt seine Deckung verlässt, wird getroffen.
Befindet man sich in einer Deckung, kann man diese nur überhüpfen und sich an der Deckung entlang bewegen. Will man die Deckung verlassen, geht dies nur, wenn man einen Jetpack-Sprung zur nächsten Deckung macht. Das funktioniert, indem die gewünschte Deckung markiert und die A-Taste gedrückt wird.
Im Flug kann man zwar zur Seite ausweichen (strafen) und den Zielort anpassen, indem man eine neue Deckung markiert und auf A drückt. Ein freies Gleiten durch das Level ist aber nicht möglich. Dafür kann man aber auch im Flug schießen – ein nicht zu unterschätzender Vorteil, da man so Gegner hinter einer Deckung von oben angreifen kann. Die B-Taste lässt einen automatisch zur letzten Deckung zurückfliegen und ist damit quasi der Panik-Modus, um sich schnell zurückzuziehen.
Die Deckungen sind nicht nur auf eine Ebene beschränkt. Per Jetpack kommt man auch zu Deckungen an Wänden oder an der Decke. Die Kamera ist, erfreulicherweise, sehr gut an dieses Gameplay angepasst und bietet immer den richtigen Blickwinkel auf die Action.
Geduldsspiel
Die Kämpfe werden immer 3 vs. 3 ausgetragen. Im besten Fall versuchen die Spieler sich gegenseitig mit den Jetpacks zu überhüpfen, im schlimmsten Fall traut sich keiner aus der Deckung und alle warten, bis die anderen den ersten Schritt machen. Durch die schnellen Runden kommt dies aber kaum vor und jedes Level bietet zumindest eine Möglichkeit, um Gegner zu umgehen und ihnen in den Rücken zu fallen.
Die Runden sind meist schon nach fünf Minuten vorbei, das Frustpotenzial hält sich damit in Grenzen, falls man mal überhaupt keine Chance hat. Schon in der nächsten Runde kann man mehr Glück haben und nach einer etwa einstündigen Einspielzeit sollte man es auch schaffen, gelegentlich der Topscorer der Runde zu werden.
Upgrades
Wie für aktuelle Multiplayer-Shooter üblich, werden Aktionen wie Assists oder Abschuss des Gegners mit Erfahrungspunkten belohnt. Hat man genug davon gesammelt, steigt das Level und man bekommt eine Freischaltmarke für eine Waffengattung oder Fähigkeiten. Die Reihenfolge, in denen man die Waffen oder Fähigkeiten freischaltet, bleibt dem Spieler überlassen.
Bei den Waffen gibt es die üblichen Klassen wie Schrotflinte, Pistole, MG und Scharfschützengewehr. Die Fähigkeiten, die nach der Verwendung erst nach einiger Zeit wieder nutzbar sind, reichen von Teleportieren über eine kurzzeitige Markierung der Gegner durch Wände hindurch, bis zur konventionellen Handgranate. Hat man seine bevorzugte Kombination aus Waffe und Fähigkeit gefunden, bleibt man meistens dabei und das Freischalten von weiteren Gegenständen wird nebensächlich. Spieler, die es mit dem Freischalten eilig haben, können diese auch mit Ingame-Käufen mit echtem Gel erwerben.
Robo-Begleiter
Die Kill Streaks sind für alle Spieler die gleichen: Roboter. Nach dem ersten Abschuss gibt es einen Roboter, der bei einem bleibt und auf Gegner schießt. Nach dem dritten Abschuss kommt eine stärkere Version davon, nach dem fünften eine Ninja-Drohne, die wie eine zielsuchende Rakete fungiert und Gegner bei Berührung sofort beseitigt.
Das System wird dadurch interessanter, dass ein Abschuss eines Roboters eines Gegners zu den eigenen Kill Streaks zählt. Versteckt sich der Gegner also feige in der Deckung, kann man ihm zumindest seine Roboter aus sicherer Entfernung abschießen und so selbst die eigene Drohne bereitmachen.
Globaler Neustart
Vor der ersten Runde wählt der Spieler eine von zwei Fraktionen aus. Auf das eigentliche Gameplay hat dies keine Auswirkung. Gewinnt man aber mit seinem Team eine Runde, wird dies als Sieg im globalen Konflikt gewertet.
Gewinnt in einem Gebiet, zB. Deutschland, oft genug eine Fraktion erhält sie das Gebiet. Beim ersten Erobern gibt es zwei Punkte, holt sich die andere Fraktion das Gebiet danach, einen Punkt. Die erste Fraktion die 100 Punkte erzielt, gewinnt den globalen Konflikt. Danach wird die Weltkarte zurückgesetzt, das erspielte Level der Spieler bleibt.
Fazit
Hybrid ist keine Revolution, aber zumindest erfrischend anders, wenn man es mit den bisher erschienen
Xbox Live Arcade Multiplayer-Shootern vergleicht, die meist nur traditionelle First-Person-Shooter sind. Für sechs bis acht Stunden intensiven Spielspaß ist Hybrid allemal gut und danach kommt man gerne für ein kurzes Spiel für zwischendurch zurück, wenn BF3 oder Modern Warfare 3 mal wieder zu mühsam wird.
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