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Computex

Intel stellt Haswell-Geräte und 3D-Kamera vor

Intel Marketing-Chef Tom Kilroy hat im Rahmen der Eröffnungs-Keynote der Computex 2013 wie erwartet den Startschuss für die neue Generation von Intel-CPUs gegeben, die unter dem Codenamen Haswell bekannt sind. Von Intel selbst werden diese nur als "die vierte Generation von Intel-CPUs" vermarktet. Kilroy war dabei vor allem bemüht, einen neuen Begriff einzuführen: Die "2-in-1-Ära". Dieser Begriff sei für ihn Sinnbild des aktuellen Wandels in der PC-Branche.

"Die Debatte geht derzeit in zwei Richtungen. Die eine Seite sagt, der PC sei tot, die andere, er sei quicklebendig. Beide haben recht." Ihm zufolge sei es daher notwendig, bisherige Formfaktoren zu überdenken, wie das bereits bei einigen Convertibles von Asus, Acer oder Lenovo geschehe. Natürlich wurde er nicht müde zu betonen, dass Haswell dafür die perfekte Basis bieten würde. "Das ist der bislang größte Generationensprung, den wir je gemacht haben." Im Vergleich zu Sandy Bridge, der zweiten Generation der Intel-CPUs, wurde die Verlustleistung (TDP) auf weniger als ein Viertel reduziert. So soll es künftig Chips geben, die lediglich sechs Watt Verlustleistung aufweisen sollen. Auch die Leistung des integrierten Grafikchips Iris habe sich im Vergleich zum Vorgänger verdoppelt.

Dadurch sei es auch möglich geworden, den ersten Chip mit einem Teraflop Leistung in einem Laptop zu verbauen - 300 Gigaflop kommen dazu von der CPU, 700 Gigaflop von der GPU. Das sei die Leistung eines Intel-Supercomputers aus dem Jahr 1997, der damals noch 144 Quadratmeter Platz einnahm. Des weiteren wurde Videoverarbeitung weiter stark verbessert, wovon vor allem Videostreaming und die nun von einigen Intel-Partnern mitgelieferte Gesichtserkennung profitieren soll. Diese werde ab dem nächsten Jahr auch für Business-Anwendungen funktionieren.

Mobile first
Kilroy ließ keine Zweifel daran, dass Intel davon überzeugt ist, dass 2-in-1-Ultrabooks der nächste Trend sein werden. So sollen bis zum Ende des Jahres zehnmal so viele 2-in-1-Geräte verkauft werden im Vergleich zu Anfang 2013. Aber auch andere Formfaktoren werden laut ihm einen ordentlichen Zuwachs verzeichnen: Ultrabooks sollen um 50 Prozent zulegen, Touch-Geräte sogar um 300 Prozent. 

Intel gab auch Details zur kommenden Silvermont-Architektur bekannt, der neuen Generation von Atom-Prozessoren für mobile Geräte. Diese werden in zwei Bereiche unterteilt, Bay Trail-M und Bay Trail-D. Die M-Variante ist für Tablets und Smartphones vorgesehen, die etwas leistungsstärkere D-Version für All-In-One-PCs. Anfang 2014 wird dann die neue Atom-Generation Merrifield veröffentlicht, die LTE-fähig sein soll. 

Im Rahmen der Präsentation wurde auch ein unerwartetes neues Gerät vorgestellt. Die Creative Senz3D-Kamera ist eine 3D-Kamera, ähnlich Microsofts Kinect, die Gestensteuerung auf Intel-Systemen erlauben soll. Die Kamera misst die Tiefe anhand von sieben Punkten und ist optional. Ab dem dritten Quartal 2013 soll sie zu einem bislang noch unbekannten Preis im Handel erhältlich sein. Passend dazu wird es ein Paket mit dem Valve-Spiel Portal 2 geben, das die Technologie offziell unterstützt. In einer kurzen Präsentation war zu sehen, dass mit Hilfe der Kamera die Maus ersetzt wird und so Objekte mit der Portal-Gun bewegt werden.

Sprachsteuerung
Spezielle Befehle wie das Öffnen oder Schließen eines Portals lassen sich offenbar über Sprachbefehle ausführen. Sprache wird ebenfalls eine große Rolle spielen, denn Ultrabooks müssen künftig zwei Mikrofone integriert haben. Intel ist auch eine Partnerschaft mit dem Sprachexperten Nuance eingegangen, der auf einigen Geräten die Software Dragon Assistant vorinstallieren wird. Mit Hilfe des Sprachassistenten lassen sich zahlreiche Funktionen des PCs steuern, derzeit aber nur auf Englisch. Bis zum Ende des Jahres sollen aber bis zu 19 Sprachen dazukommen.

100 Millionen Dollar
Die von Creative entwickelte 3D-Kameratechnologie soll bis Mitte 2014 auch in entsprechenden Intel-Geräten verbaut werden. Das sei laut Intel die erste Integration einer derartigen Technologie, allerdings haben HP und Asus bereits eine ähnliche Vereinbarung mit Leap Motion, Hersteller einer Gestensteuerung. Intel gab zugleich bekannt, dass es einen Fonds in der Höhe von 100 Millionen US-Dollar aufbauen werde, der die Entwicklung ähnlicher Technologien fördern soll. 

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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