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Abverkauf

Loewe mahnt DiTech wegen zu niedriger Preise ab

Der deutsche TV-Hersteller Loewe, der vor wenigen Tagen Insolvenz anmelden musste, hat dem Elektronikhändler DiTech per Anwalt ein Abmahnschreiben zukommen lassen. Stein des Anstoßes ist, dass DiTech seine lagernden Loewe-Geräte angesichts der unsicheren Zukunft des TV-Herstellers offenbar so schnell wie möglich loswerden möchte und diese derzeit unter marktüblichen Preisen anbietet. Mit der "deutlichen Unterschreitung des Verkaufspreises zu Zwecken des Wettbewerbs" verstoße DiTech gegen geltendes Recht, ließ Loewe per Anwaltsschreiben mitteilen.

Abmahnschreiben online gestellt

In einem Blogeintrag geht DiTech-Geschäftsführer Damian Izdebski nun an die Öffentlichkeit. Wenngleich er Verständnis für die Vorgehens- und Argumentationsweise von Loewe zeigt, stellt Izdebski in Abrede, Wettbewerbsvorteile aus dem Abverkauf zu ziehen. Vielmehr müsse DiTech angesicht der derzeitigen Situation bei Loewe versuchen, noch größere Verluste zu vermeiden und zumindest einen Teil der Kosten für die bereits gekaufte Ware wieder hereinzubekommen. Das sei "wirtschaftlich vernünftig und dem Kunden gegenüber fair", zumal dieser ja nicht wissen könne, ob es die Marke in wenigen Wochen noch gebe bzw. was mit dem Gerät passiere, wenn später Probleme auftauchen.

Bei der Geschäftsführung von Loewe Österreich zeigt man kein Verständnis für das Vorgehen von DiTech. Dass es DiTech von Jänner bis Juli im Gegensatz zu anderen Händlern nicht geschafft habe, eine Handvoll an Geräten zu verkaufen, spreche nicht unbedingt für die behauptete starke Beratungsqualität von DiTech. Hunderte Fachhändler würden auch in diesen schwierigen Zeiten beweisen, dass sich mit Loewe gut Geld verdienen lasse und der Konsument Freude am Premiumprodukt habe, wenn eben die Verkaufskompetenz passe. Alles unter Einstandspreis zu verkaufen, könne sicherlich keine Lösung sein, meinte Loewe-Austria-Geschäftsführer Hannes Lechner zur futurezone.

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