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N26 führt virtuelle Sparkonten ein

Das von zwei Österreichern gegründete Fintech N26 hat sich mit seiner eigenen Banklizenz mittlerweile in 17 Euroländern etabliert und über eine Million Kunden gesammelt. Seit Dienstag ist die neue Funktion "Spaces" verfügbar, die Nutzern das Sparen bzw. die Organisation des Kontos vereinfachen soll. So kann man mit wenigen Klicks virtuelle Unterkonten schaffen, auf denen Geld beiseite gelegt wird - etwa, um ein Sparziel zu erreichen oder bereits verplantes Geld aus dem Hauptkonto auszugliedern.

Unkompliziertes Sparen

Die Funktion ist sowohl am Desktop, als auch über die N26-App verfügbar. Das Geld kann einfach per Drag&Drop hin- und hergeschoben und mit farbigen Sujets sowie frei gewählten Bezeichnungen hinterlegt werden. Die Geldtöpfe sind virtuell und können jederzeit wieder aufgelöst werden. In der Praxis besitzt der Kunde weiterhin nur ein Hauptkonto mit einer IBAN. Von diesem werden sämtliche Aus- und Einzahlungen getätigt.

Das neue Feature soll in Zukunft weiter ausgebaut werden. So sollen Überweisungen - etwa, wenn die Rechnung für das angesparte Rennrad eintrudelt - künftig direkt aus dem Projektkonto möglich sein. Darüber hinaus ist angedacht, dass ein "Space" auch von mehreren N26-Nutzern geteilt werden kann. Wer also in einer Lebens- oder Wohngemeinschaft die Mietkosten oder andere Ausgaben teilt, kann dies künftig über ein virtuelles Konto tun, ohne ein gemeinsames Konto eröffnen zu müssen. Für die Teilnehmer sind dann nur die Beträge und Transaktionen sichtbar, die über das geteilte virtuelle Konto laufen.

Traditionelle Banken als Kundenbringer

Mit dem Wachstumskurs zeigt sich die Bank zufrieden. Innovative Funktionen, wie die virtuellen Sparkonten, sollen bestehende Kunden binden und neue anlocken. "Die meisten Menschen sind mit traditionellen Banken und ihrer komplizierten Herangehensweise unzufrieden. Wir wollen Banking auf dem Handy und im Web so einfach gestalten, dass es sich wie die Nutzung von WhatsApp oder anderen modernen Webplattformen anfühlt", erklärt Georg Hauer, General Manager Österreich, im futurezone-Gespräch.

Georg Hauer, General Manager Österreich

Dass N26 vor zwei Jahren eine eigene Banklizenz erworben habe, die mit diversen Vorgaben des Regulators einherging, wertet Hauer nicht als Innovationsbremse. "Es ist das Alleinstellungsmerkmal, das uns von anderen Fintechs unterscheidet und unseren Kunden etwa durch die Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Kunde Sicherheit gibt. Darüber hinaus bieten die Regularien genügend Spielraum, der von traditionellen Banken bisher nicht ausgeschöpft wurde, wie etwa eine Banklizenz für alle Euro-Länder zu nutzen", sagt Hauer.

Apple und Google als Partner

Die größte Konkurrenz ortet N26 folglich weder von anderen Fintechs noch von der traditionellen Bankenszene, die ja der eigentliche Grund seien, warum N26 weiter wachse. "Es sind vielmehr die großen Technologieunternehmen wie Apple, Google oder Amazon, die wir sehr genau beobachten. Bei vielen Produkten wie etwa Google Pay und Apple Pay sind wir jetzt schon Partner. Wir sind gespannt, mit welchen Vorstößen diese Konzerne ihr Kerngeschäft neu definieren", sagt Hauer.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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