Nokia Lumia 930 im Hands-On: Ein würdiges Flaggschiff
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Nokias Flaggschiff-Modelle sind seit 2012 in der Lumia 900er-Serie zu finden. Große Verkaufserfolge konnte die Reihe aber noch nie feiern. Nokia hinkte vor allem in puncto Hardware der Konkurrenz einen Schritt hinterher, sodass die grundsoliden Modelle des Smartphone-Herstellers eher links liegen gelassen wurden. Das könnte sich nun mit dem neuen Lumia 930 ändern, das vor allem in seiner Ausstattung endlich zu anderen Top-Smartphones aufschließt. Die futurezone konnte das Lumia 930 auf dem Microsoft Day in Wien kurz ausprobieren.
Das Smartphone ist immer noch Hosentaschen-tauglich, dennoch wirkt es vor allem durch die ebene Rückseite und seine kantige Form wuchtig. Das Lumia 930 ist mit 167 Gramm sogar einen Tick schwerer als das HTC One M8, das über einen Aluminium-Unibody verfügt. Das Gewicht ist jedoch sehr gut verteilt, weswegen das im Test nicht wirklich auffiel.
Bunt mit Aluminium
Die Haptik ist gut, auch die einhändige Bedienung ist trotz des größeren Bildschirms möglich. Die Rückseite besteht weiterhin aus einem leicht griffigen Kunststoff, der in Schwarz, Weiß, Orange und Grün verfügbar sein wird. Das Gehäuse wird von einem recht breiten Aluminium-Rahmen umgeben, der der Konstruktion sehr viel Stabilität verleiht.
Unten mittig wurde der microUSB-Ladestecker (USB 2.0) platziert, direkt gegenüberliegend an der Oberseite ist der 3,5mm-Kopfhöreranschluss zu finden. Auch das von anderen Lumia-Smartphones bekannte Tasten-Layout von Lautstärkewippe, Power-Button sowie Kamera-Taste an der rechten Seite wurde beibehalten. Die Tasten haben einen guten Druckpunkt und sind ebenfalls aus Aluminium gefertigt. Nokia gehört zu den wenigen Herstellern, die noch eine dezidierte Kamera-Taste, die über zwei verschiedene Druckpunkte verfügt, verbauen.
Windows Phone 8.1 wartet noch
Damit lässt sich vor allem die neue Kamera bequem nutzen. Statt 8 Megapixel löst diese nun mit maximal 20 Megapixeln auf. Zudem ist der Sensor auf 1/2,5 Zoll gewachsen (Lumia 925: 1/3 Zoll). Die Testbedingungen ließen keinen verlässlichen Test der Bildqualität zu, auffällig war jedoch der flotte Autofokus, der offenbar vom Qualcomm Snapdragon 800-SoC profitiert. Neue Software-Funktionen, die mit Nokias Cyan-Update auf Windows Phone 8.1 kommen dürfte, waren im Kurztest ebenfalls nicht verfügbar, da das Testgerät noch auf Windows Phone 8 lief. Dazu zählt auch Nokias Sprachassistent Cortana, der zu Beginn der Beta-Phase aber ohnedies nicht in deutscher Sprache verfügbar sein wird.
Fazit
Das Lumia 930 soll die Hardware des Nokia-Phablets Lumia 1520 in ein relativ kompaktes Format verpacken. Diese macht sowohl auf dem Papier als auch in der Praxis einen guten Eindruck: ein mit 2,2 GHz getakteter Qualcomm Snapdragon 800-SoC, zwei Gigabyte RAM, ein Super AMOLED-Bildschirm mit Full HD-Auflösung sowie eine 20 Megapixel-Kamera. Leider lassen sich die 32 Gigabyte an internem Speicher nicht per microSD-Karte erweitern, das ist aber bereits der einzige erkennbare Makel.
Lediglich das Design kann nicht so recht mit der restlichen Ausstattung mithalten. Es ist zwar funktional, fühlt sich aber bei weitem nicht so hochwertig wie ein HTC One M8 an. Zudem bereitete die kantige Form des Gehäuses leichte Probleme bei der Bedienung. Das Nokia Lumia 930 soll ab Ende Juni für 599 Euro (UVP) im Handel erhältlich sein.
Kommentare