Panasonic GH3: Systemkamera im DSLR-Format
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Seit dem Panasonic 2008 mit der G1 die erste digitale Systemkamera vorgestellt hat, hat sich einiges getan. Neben dem Partner Olympus haben auch Sony, Samsung, Canon, Nikon und Pentax Hybriden aus Digicam und Spiegelreflexkamera auf den Markt gebracht. Während die G1 noch wie eine geschrumpfte DSLR ausgehen hat, wurden die nachfolgenden Systemkameras immer kleiner und kompakter. Mit der auf der Photokina vorgestellten GH3 (1200 Euro, ab November) geht Panasonic zurück zu den Wurzeln und will auch ambitionierte Amateure für das Prinzip Systemkamera begeistern.
Sanft Gewachsen
Die GH3 misst 132,9 x 93,4 x 82 mm und wiegt 550 Gramm (mit Akku, ohne Objektiv). Damit hat sie in etwa die Dimensionen einer Amateur-DSLR, wie etwa der Canon 650D (133 x 100 x 80 mm, 575 Gramm). Die GH3 liegt sehr gut in der Hand, das Spritzwasser- und Staub-geschützte Gehäuse aus einer Magnesium-Legierung erweckt einen robusten Eindruck. Für die GH3 wird Panasonic auch einen Akkugriff anbieten, der, wie die Akkugriffe für DSLRs, zusätzliche Bedienelemente für das Fotografieren im Hoch-Format hat.
Bei den Bedienelementen werden Freunde von Tasten, Hebeln und Rädern mehr als nur glücklich. Fünf Fn-Tasten warten darauf, belegt zu werden. Beim Auslöser befindet sich das vordere Drehrad, an der Rückseite gibt es gleich zwei davon. Eines oben und eines rund um das Vier-Wege-Pad.
Räder und Tasten
Ungewohnt bei einer Kamera dieser Größe ist, dass die Tasten für ISO, Weißabgleich und Belichtungskorrektur nicht auf das Vier-Wege-Pad gelegt wurden, sondern als Tasten an der Oberseite, in der Nähe des Auslösers, positioniert sind. Das erinnert an DSLRs von Canon für ambitionierte Amateure und Semi-Profis, wie etwa die 60D, 7D und 5D Mark III, die einige dieser Tasten ebenfalls an der rechten Oberseite haben.
Auch eingeschaltet wird die GH3 an einem Rad, das sich links oben befindet. Damit wird auch auf den Serienbildermodus und die Belichtungsreihe gewechselt. Rechts oben ist das übliche Modus-Wahlrad, ua. mit drei Custom-Positionen, für benutzerdefinierte Modi. Am Rad ist auch eine Position für den manuellen Videomodus vorhanden. An der Rückseite der Kamera gibt es noch eine dedizierte Videoaufnahme-Taste. Etwas ungewohnt für DSLR-Fotografen könnte der Umschalter für Autofokus/manueller Fokus sein, der ebenfalls an der Rückseite und nicht vorne, neben dem Objektiv, untergebracht ist.
Sucher und Display
Sowohl beim elektronischen Sucher als auch beim Display setzt Panasonic auf OLED. Der OLED-Sucher hat 1,74 Millionen Bildpunkte. Die Bildqualität ist gut, kann aber nicht ganz mit dem Sucher der Sony A99 mithalten, die aber auch 2800 Euro kostet. Unter dem Sucher befindet sich ein Lichtsensor. Geht man mit dem Auge zum Sucher, wird das Display deaktiviert.
Das 3-Zoll-Display ist ein Touchscreen und hat 614.400 Bildpunkte. Hier wäre ein Display mit zumindest 920.000 Pixeln gut gewesen, wie ihn etwa einige, aktuelle Premium-Kameras und DSLRs nutzen. Das Display ist klapp- und schwenkbar. Beim ausgestellten Serienmodell fiel das noch schwer, da der Mechanismus ziemlich strenggängig ist.
Erster Eindruck
Die GH3 könnte auch DSLR-Liebhaber überzeugen, wenn diese viel Wert auf die Filmfunktion liegen. Hier bietet die GH3 mit verschiedenen Aufnahmeformaten und Bitraten bis zu 72 Mbit/s reichlich Optionen. Ob sie aber auch Foto-Enthusiasten ansprechen wird, muss sie erst beweisen. Denn es gibt DSLRs mit ähnlicher Ausstattung günstiger, die größere Sensoren und eine größere Objektiv-Auswahl haben, wie etwa die
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