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RIM

RIM: BlackBerry-Dienste laufen wieder

Nach vier Tagen voller Störungen laufen die Blackberry-Dienste nach Angaben des Herstellers Research in Motion (RIM) nun wieder.  Das erklärte die Konzernführung am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. Allerdings kann es nach ihren Angaben noch zu kleinen Verzögerungen kommen, weil festhängende Nachrichten das System verstopfen und nun nacheinander gesendet werden müssen. „Mein Blackberry ist wieder zum Leben erwacht“, bestätigte ein Blackberry-Nutzer noch während der Telefonkonferenz. Die Ausfälle hatten in Europa, dem Nahen Osten und Afrika begonnen und sich dann über Indien und Südamerika bis nach Kanada und in die USA ausgeweitet. Es handelte sich um den größten Ausfall in der Unternehmensgeschichte.

Mehrere Millionen Nutzer konnten nicht oder nur mit Aussetzern E-Mails senden und empfangen, Blackberry-eigene Textnachrichten absetzen oder im Internet surfen. Telefonieren und SMS schreiben funktionierte dagegen, weil dafür nicht auf das Blackberry-System zurückgegriffen wird, sondern auf das Netz der Mobilfunkanbieter.

Entschuldigung
Erstmals haben sich Vorstandsmitglieder von RIM für die Ausfälle entschuldigt. „Sie sind auf zuverlässige Echtzeit-Kommunikation angewiesen, und wir lassen Sie nun im Stich“, schrieb IT-Chef Robin Bienfait in einer Mitteilung. RIM arbeite rund um die Uhr, um das Problem zu lösen. „Sie erwarten Besseres von uns, und ich erwarte Besseres von uns“, betonte Co-Chef Lazaridis in einer Video-Botschaft. In den vergangenen Tagen hatten sich viele Kunden darüber beschwert, dass RIM nur wenig Informationen zur Panne preisgab.

Unter Druck
Der kanadische Smartphone-Pionier steht derzeit unter Druck, nicht nur wegen der Panne: RIM hat gegenüber anderen Herstellern massiv an Boden verloren. Insbesondere das Google-Betriebssystem Android und Apple mit dem iPhone machen dem Blackberry immer stärkere Konkurrenz. Außerdem hat Microsoft mit Windows Phone die Blackberry-Anwender im Visier.

Aktionäre fordern Verkauf

Ein RIM-Großaktionär forderte nun im „Handelsblatt“ den Verkauf oder die Fusion mit einem anderen Unternehmen. „Blackberry würde gut zu Microsoft oder Facebook passen“, sagte Vic Albioni, Chef von Jaguar Financial. „Aber auch Hewlett-Packard oder Oracle kämen infrage“, sagte der Manager, der nach eigenen Angaben 13 Investoren mit gut acht Prozent der Stimmrechte vertritt. Eine weitere Option sei die Aufspaltung in die Bereiche Netzwerk, Geräteentwicklung und Patente.

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