Router aus dem 3D-Drucker
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"Afrika ist längst kein weißer Fleck auf der Landkarte mehr, wenn es um Innovationen geht", sagte Erik Hersman, Tech-Blogger, Mitgründer des Ushahidi-Netzwerks und Gründer des Community-Inkubators iHub am Montag auf der re:publica in Berlin. Dinge müssten nicht neu erfunden werden. Manchmal könne auch viel erreicht werden, wenn gewisse Dinge einfach anders gemacht und lokale Antworten auf lokale Probleme gefunden werden, so der kenianische Blogger und Unternehmer.
Eine solche lokale Antwort auf ein lokales Problem ist der Router Brck, den Hersman auf der Berliner Internet-Konferenz vorstellte. Brck soll in Kenia, wo es häufig zu mehrstündigen Internetausfällen kommt, für Verbindung zum Netz sorgen, per LAN, WLAN aber auch über Mobilfunknetze, die aktiviert werden, wenn andere Verbindungen ausfallen. Auch Stromausfälle sollen mit dem Gerät, das für 20 Anschlüsse ausgelegt ist, über einen eingebauten Akku acht Stunden lang überbrückt werden können. "Brck ist eine einfache und verlässliche Möglichkeit, um Internetverbindungen herzustellen", sagte Hersman.
Unterstützer gesucht
Unterstützer für das Projekt werden auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter gesucht. Ziel ist es, bis Anfang Juni 125.000 Dollar einzusammeln. Bis Dienstagmorgen kamen immerhin fast 30.000 Dollar zusammen.
Bisherige Prototypen für den Router wurden mittels 3D-Druck in FabLabs in Kenia hergestellt. Die Möglichkeiten in den afrikanischen Fabrikationslaboren würden aber den Anforderungen des Projekts nicht entstrpechen, sagte Hersman, weder für die Erstellung von Prototypen noch für die Produktion in Kleinserien.
Makerspace im Aufbau
Auch für dieses Problem hat Hersman eine Lösung gefunden. In Nairobi soll schon schon bald der Makerspace "Gearbox" eröffnet werden, der zumindest die Fabrikation von Prototypen und die Herstellung im kleinen Rahmen ermöglichen soll. Kooperationspartner für das Fabrikationslabor werden noch gesucht. "Wir werden noch viele Dinge, wie den Brck sehen", meinte Hersman. Materialien seien in Kenia allerdings teuer, zudem sei es schwierig vor Ort elektronische Bauteile zu finden.
Hersman will das Gerät auch in anderen Teilen der Welt auf den Markt bringen. Für Software und Hardware sollen Programmierschnittstellen zur Verfügung gestellt werden, um etwa Apps und unterschiedliche Einsatzszenarien - etwa den Anschluss von Sensoren - zu ermöglichen, kündigte Hersman an. "Wenn der Router in Afrika funktioniert, funktioniert er überall."
- re:publica: Das Internet ist kein Fernseher
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