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Elektroauto

Tesla liefert erste Model 3 aus und nennt technische Daten

Tesla hat am Freitag im Rahmen eines Events die ersten 30 Model 3 ausgeliefert. Die Fahrzeuge gehen an Tesla-Mitarbeiter, die die ersten Besitzer des günstigen Elektroautos sein sollen. Im Zuge des Events gab Musk erstmals auch Details zu den Ausstattungsvarianten bekannt. Unklar bleibt jedoch, wann die nächsten Fahrzeuge ausgeliefert werden.

Laut dem Tesla-CEO soll die Produktionskapazität in den nächsten Monaten langsam gesteigert werden. Die mehr als 500.000 Vorbesteller haben bislang lediglich eine Anzahlung in der Höhe von 1000 US-Dollar geleistet und müssen sich nun in den nächsten Monaten für ihre gewünschte Konfiguration entscheiden. Die günstigste Basis-Version soll frühestens ab Herbst verfügbar sein. Vorerst wolle man sich auf die reichweitenstärkere, aber auch deutlich teurere „Long Range“-Version konzentrieren, um den Produktionsprozess zu vereinfachen.

Im September sollen 1500 Wagen produziert werden, auch mit 20 000 Fahrzeugen im Monat zum Dezember wird es lange dauern, die Warteliste abzuarbeiten. Wer jetzt bestellt, muss bis Ende 2018 warten, sagt Musk.

1000 Dollar für andere Farbe

Das „Basis-Modell“ des Tesla Model 3 kostet 35.000 US-Dollar und hat eine Reichweite von 220 Meilen (rund 354 Kilometer), beschleunigt von 0 auf 60 Meilen/h in 5,6 Sekunden und hat eine Höchstgeschwindigkeit von 130 Meilen/h (210 km/h). Das Modell mit „Long Range Battery“ ist etwas leistungsfähiger, kostet aber auch 9000 US-Dollar mehr: Eine Reichweite von 310 Meilen (499 Kilometer), Beschleunigung von 0 auf 60 Meilen/h in 5,1 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 140 Meilen pro Stunde (225 km/h).

Basis ist die Farbe „Solid Black“, andere Farben (Midnight Silver Metallic, Deep Blue Metallic, Silver Metallic, Pearl White Multi-Coat, Red Multi-Coat) kosten je 1000 US-Dollar Aufpreis. Weitere Upgrades, beispielsweise das „Premium Upgrade Package“ mit Sitzheizung und getöntem Glasdach, kosten je 5000 US-Dollar. Auch der erweiterte Autopilot kostet einmalig 5000 US-Dollar, für das Upgrade auf selbstfahrende Technologien werden nochmals 3000 US-Dollar fällig.

Erste Tests positiv

Zum Start soll es zudem nur Fahrzeuge mit einem Motor und Heckantrieb geben. Etwas später soll ein Modell mit zwei Motoren und Allradantrieb folgen, die mehr Reichweite und bessere Beschleunigung bieten soll. Die Aktie stieg infolge des Events leicht an, wird aber weiter knapp zwölf Prozent unter dem bisherigen Höchstwert gehandelt, der im Juni erreicht wurde.

Erste Tests zeigen sich begeistert vom Fahrzeug, auch wenn es sich nur um kurze Testfahrten handelte. Insbesondere das Fahrgefühl wird positiv hervorgehoben. Als etwas gewöhnungsbedürftig wird aber das minimalistische Cockpit empfunden, das um Instrumente erleichtert wurde und lediglich über einen 15-Zoll-Touchscreen-Bildschirm verfügt. Auch auf einen Schlüssel wird vollständig verzichtet, stattdessen kommt das Smartphone mitsamt App zum Einsatz. Es kann auch nur per App der Türgriff ausgefahren werden.

"Produktionshölle" erwartet

Dank aller Anpassungen ab der Entwicklungsphase könne man ein Model 3 fünf Mal schneller als eines der S-Flaggschiffe bauen, sagt Musk. Das Hochfahren der Produktion sei trotzdem auch diesmal wieder wie „durch die Hölle zu gehen“. Vor Monaten schon erzählte der Milliardär, dass er einen Schlafsack in seinem Büro in der Fabrik habe, für die Abende, an denen es mal länger wird. Auch jetzt sagt er zum Produktionsziel von 5000 Wagen pro Woche am Jahresende eher vorsichtig: „Es erscheint durchaus wahrscheinlich.“

Und in Anbetracht eines Präsidenten Donald Trump im Weißen Haus, der von US-Firmen permanent mehr Produktion im Heimatland einfordert, erwähnt Musk beiläufig, dass 60 Prozent der Wertschöpfung beim Model 3 in den USA stattfänden. Die Batteriezellen kämen jetzt auch nicht mehr aus Asien, sondern aus der neuen „Gigafactory“ in Nevada.

Mit dem Vorstoß in eine neue Größenordnung muss sich Tesla auch stärker als bisher den typischen Problemen der Volumenhersteller stellen. So wären bei einem Rückruf nicht mehr zehntausende, sondern hunderttausende Wagen betroffen. Und um das erwartete Service-Aufkommen zu bewältigen, will Tesla Techniker in speziell ausgerüsteten Lieferwagen direkt zu den Kunden schicken. Schließlich will das Unternehmen auch beweisen, dass Elektrowagen auf Dauer deutlich weniger wartungsanfällig sind als Verbrenner.

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