TomTom RunnerCardio
TomTom RunnerCardio
© Gregor Gruber

Wearable

TomTom Runner Cardio: GPS-Uhr mit Pulsmesser im Test

Die Runner Cardio GPS-Uhr von TomTom zeichnet sich dadurch aus, dass sie sämtliche smarte Funktionen rund um den Laufsport vereint: von Herzfrequenzmessung über GPS-basierte Streckenaufzeichnung und Kalorienverbrennung sowie eine Online-Plattform zur Darstellung der aufgezeichneten Daten. Die Sportuhr kostet 269 Euro.

Verbindet man die Uhr mit dem Computer, überträgt sie automatisch die aufgezeichneten Daten in der vorher ausgewählten Form. So werden die Informationen auf MySports, der hauseigenen Fitnessplattform von TomTom grafisch aufbereitet und die einzelnen Aktivitäten chronologisch gelistet. Dort werden die zurückgelegte Strecke auf einer interaktiven Karte sowie die Herzfrequenz, die verbrannten Kalorien und verschiedene Durchschnittswerte dargestellt.

Zusätzlich können die aufgezeichneten Daten an andere Fitnessplattformen wie MapMyFitness, RunKeeper, Endomondo, TrainingPeaks oder Strava übertragen werden. Außerdem lassen sich die Rohdaten in verschiedenen Dateiformaten wie etwa CSV, FIT, GPX, KML oder TCX lokal abspeichern.

Bei der Verknüpfung des MySports-Accounts mit der GPS-Uhr sind mehrfach Probleme aufgetreten, sodass die aufgezeichneten Daten nicht auf Anhieb übertragen werden konnten. Nach Neuinstallation des Übertragungsmanagers war das Problem allerdings gelöst und MySports konnte fortan mit Informationen gefüttert werden.

Smartphone App

Das TomTom-Fitnessportal MySports ist auch in Form einer iOS-App verfügbar. Per Bluetooth können die von der Uhr aufgezeichneten Daten direkt auf das iPhone übertragen werden. Für Android-Devices gibt es derzeit noch keine entsprechende App. Eine solche soll laut TomTom aber demnächst erscheinen.

Die Runner Cardio verwendet den auf der Unterseite der Uhr integrierten Herzfrequenzmesser und macht dadurch einen Brustgurt obsolet. Um den aktuellen Puls zu messen und aufzuzeichnen kommt ein optischer Sensor von Mio zum Einsatz. Dabei leuchten zwei LEDs auf die Haut, sodass der optische Sensor den Blutfluss durch die Kapillaren und somit die Herzfrequenz erkennt und misst.

Laut Mio soll der Herzfrequenzmesser beinahe so genau sein wie ein EKG. Im Vergleich mit einem Brustgurt, in diesem Fall ein Pulsmesser von Suunto, hat die Cardio Runner meist exakt dieselbe Pulsfrequenz angezeigt.

Die Runner Cardio bietet drei verschiedene Grundmodi: Laufen, Laufband und Stoppuhr. Geht man in den Laufen-Modus, können dabei weitere Einstellungen vorgenommen werden. So lassen sich Ziele, wie Distanz, Zeit oder verbrannte Kalorien stecken. Im Intervalle-Modus unterstützt die Uhr bei der Absolvierung eines kompletten Trainingsprogramms inklusive Warm-up und Pausen.

Mit der Zonen-Funktion kann ausgewählt werden, in welchem Herzfrequenzbereich oder in welchem Tempo man seinen Lauf absolvieren möchte. Wird dabei der Puls zu hoch oder zu niedrig, warnt die Uhr mittels Vibration.

Bei Laufbandaktivitäten schätzt die Uhr anhand der eingegebenen Körpergröße die Schrittlänge und berechnet daraus mithilfe von Bewegungssensoren die zurückgelegte Distanz. Sollte die Kilometerangabe nicht stimmen, kann am Ende der Trainingseinheit die Uhr kalibriert werden, in dem die zurückgelegte Strecke manuell eingegeben wird.

Bedienung

Die TomTom Sport-Uhr wird über ein Steuerkreuz mit vier Tasten bedient. Im Alltagseinsatz möge man sich eventuell einen zeitgemäßen Touchscreen wünschen, während der Laufaktivitäten ist die Bedienung per Tasten allerdings praktisch. Der Aufbau des Menüs ist logisch und selbsterklärend.

Die Bedienungselemente der TomTom Runner Cardio 

Display

Der Screen der Runner Cardio ist gut lesbar und in schlichtem Monochrom gehalten. Für bessere Lesbarkeit in der Dunkelheit kann das Display auch beleuchtet werden.

Befindet sich die Uhr in einem Lauf-Modus, gliedert sich die Anzeige in drei Bereiche, wobei eingestellt werden kann, welche Daten - Uhrzeit, Dauer, Distanz, Tempo, Durchschnittstempo, Kalorien oder Puls - permanent in den kleinen Bereichen oben angezeigt werden sollen. Auf der großen Anzeige in der Mitte des Displays lässt sich mittels Rauf- und Runter-Taste zwischen den einzelnen Informationen hin und her schalten.

Über das Design lässt sich bekanntlich streiten. Das äußere Erscheinungsbild der Runner Cardio ist dennoch klobig und wirkt vor allem auf schmalen Handgelenken riesig. Vor allem das Uhrenarmband, das in verschiedenen Farben erhältlich ist, fällt relativ breit aus.

Damit der Herzfrequenzmesser seine Arbeit gewissenhaft verrichten kann, muss die Uhr recht eng angelegt werden, sodass auf der Haut leichte Druckspuren entstehen. Will man mit dem Laufen beginnen, muss man erst warten, bis das GPS die Position erfasst hat, was mitunter eine Weile dauern kann. Wer im Regen läuft, braucht sich um die Uhr keine Sorgen machen, da sie bis fünfzig Meter wasserdicht ist.

Laut TomTom soll der Akku bei eingeschaltetem GPS und Pulsmesser an die acht Stunden halten. Ohne Herzfrequenzmesser soll die Uhr rund zehn Stunden funktionsfähig sein. Zwei Wochen im Ruhezustand, also ohne GPS-, Puls- oder Trainingsaufzeichnungen, haben der Uhr nicht mal ein Drittel der Akkuladung geraubt.

Im Grunde hält die Runner Cardio GPS-Uhr von TomTom was sie verspricht: Eine umfassende Erfassung von Daten rund um Laufsportaktivitäten, ohne dass Brustgurt oder ein Smartphone nötig sind. Das dazugehörige Fitnessportal MySports bietet dafür eine übersichtliche Darstellung der aufgezeichneten Daten.

Für Laufaktivitäten ist die Uhr funktionell durchaus praktisch gestaltet. Obwohl Display und Bedienelemente im Praxiseinsatz kaum Wünsche offen lassen, wirkt die Uhr für den Alltagsgebrauch etwas altbacken und klobig.

Wer eine Funktionsuhr für die Aufzeichnung seiner Laufaktivitäten sucht, wird mit der Runner Cardio von TomTom vermutlich zufrieden sein. Wer sich allerdings eine alltagstaugliche, Smartwatch-ähnliche Uhr erwartet, wird enttäuscht sein.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

mehr lesen
Florian Christof

Kommentare