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Hands-On

Toshiba KIRAbook: Retina-Ultrabook mit Mängeln

Seit Apple damit begonnen hat, hochauflösende Display-Panele in seinen MacBooks zu verbauen, sind sogenannte "Retina-Laptops" in aller Munde. Dennoch haben es abseits des Mac-Universums nur wenige Hersteller geschafft, ein hochauflösendes Display in einem Ultrabook zu verbauen. Nach Google mit dem Chromebook Pixel hat es nun auch Toshiba gewagt und das KIRAbook, ein Windows 8-Ultrabook, vorgestellt, das nicht nur optisch frappierende Ähnlichkeit mit Apples MacBooks aufweist.

Das KIRAbook ist eine vertraute Erscheinung, denn würde nicht das Toshiba-Logo am Rahmen sowie auf dem Deckel prangen, könnte man es glatt mit einem MacBook verwechseln. Das ist zweifelsohne kein Zufall, dennoch muss man Toshiba zugute halten, dass es im geschlossenen Zustand wiederum nur schwer mit einem Apple-Gerät verwechselt werden kann.

Dafür ist vor allem das etwas dunklere, gebürstete Aluminium verantwortlich, das sich sehr hochwertig anfühlt. Das Gehäuse auf der Innenseite wurde matt ausgeführt, wodurch ein deutlich anderes Gefühl entsteht. Die von Toshiba verwendete Magnesium-Aluminium-Legierung ist ungewöhnlich, denn es fühlt sich ähnlich wie Kunststoff an, ist aber deutlich fester.

Bildschirm mit Schwächen
Die Chiclet-Tastatur hat einen guten Druckpunkt und ist beleuchtet. Lediglich das Touchpad war etwas behäbig, doch da der Bildschirm ohnehin ein Touchscreen ist, sollte das kein Problem darstellen. Das KIRAbook wurde bereits im Vorfeld der Computex vorgestellt, weswegen es noch auf einen Intel-Prozessor der dritten Generation setzt. Es dürfte allerdings zu erwarten sein, dass Toshiba in naher Zukunft eine Version mit Haswell-Prozessoren veröffentlichen dürfte. Das Highlight ist zweifelsohne der Bildschirm mit WQHD-Auflösung (2560 mal 1440 Bildpunkte).

Toshiba möchte allerdings bewusst eine Verwechslung mit Apples Retina-Bildschirmen vermeiden und nennt seine Bildschirmtechnologie Pixelpure. Die sorgt für durchaus ansehnliche Ergebnisse auf dem 13,3 Zoll großen Bildschirm. Bild und Text sind scharf, nach einzelnen Pixeln sucht man bei einer Pixeldichte von 221 ppi nahezu vergebens.

Bei der Blickwinkelabhängigkeit zeigen sich jedoch Schwächen, aus scharfen Winkeln von rechts oder links ist der Bildschirm nicht mehr ablesbar. Das könnte vor allem beim gemeinsamen Film schauen die Stimmung trüben. Zweifel kommen auch bei der Hardware-Ausstattung auf, denn so flott der verbaute Core i7-Prozessor auch sein mag, wird die Intel HD 4000-GPU Spielefreunden nur wenig Freude bereiten. Dafür soll der Akku immerhin rund 7,5 Stunden halten. Mit 1,1 Kilogramm ist es außerdem deutlich leichter als das 13 Zoll-MacBook Air, das rund 1,35 Kilogramm wiegt.

Fazit
Das Toshiba Kirabook wäre wohl gerne ein Macbook, schlussendlich reiht es sich aber in die Kategorie "netter Versuch" ein. Der Bildschirm ist in puncto Schärfe hervorragend, kann aber kleine Mängel nicht verleugnen. Vor allem der magere Blickwinkel schmerzt, insbesondere wenn man sich die Preise ansieht: Das günstigste Modell mit Core i5-Prozessor und ohne Touchscreen soll 1600 US-Dollar kosten, das getestete Modell schlägt bereits mit 2000 US-Dollar zu Buche.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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