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Elektroauto

Warum Tesla Elektroautos mit "Biowaffenabwehr" baut

Als Tesla seinen Elektro-SUV Model X vorstellte, sorgte vor allem ein kurioses Detail für Schlagzeilen. Ein "Biowaffenabwehr-Modus" soll den Innenraum des Fahrzeuges so rein halten, dass es Krankenhaus-Standards entspricht. Das schräge Feature, das laut Tesla neben Smog selbst Viren, Bakterien und Sporen beseitigen soll, wurde allerdings nicht nur aus Marketing-Gründen verbaut. Das macht ein am Montag veröffentlichter Blogeintrag von Tesla deutlich, in dem das US-Unternehmen näher auf die Technologie eingeht.

Demnach setzt man auf einen Schwebstofffilter, der die Luft selbst von Partikeln bereinigen kann, die kleiner als einen Mikrometer sind. Die Luft wandert dafür durch ein mehrstufiges HEPA-Filtersystem (High Efficiency Particulate Arrestance), bevor es in die Fahrerkabine gelangt. Um den Beweis anzutreten, hat Tesla das System mit einem Model X in einer Kunststoffblase getestet. Dazu wurde diese mit stark verschmutzter Luft - die Feinstaubbelastung lag bei mehr als 1000 µg pro Kubikmeter, deutlich mehr als der von der EU erlaubte Tagesmittelwert von 50 µg pro Kubikmeter - gefüllt, die Türen geschlossen und der "Biowaffenabwehr"-Modus aktiviert.

Binnen zwei Minuten fiel die Belastung auf ein normales Niveau, kurz danach war keinerlei Belastung mehr messbar. Nach einigen Minuten hatte der Filter sogar positive Auswirkungen auf die eigentlich verschmutzte Luft außerhalb der Fahrerkabine. So fiel Messungen zufolge der Anteil des sogenannten lungengängigen Feinstaubs (Partikel kleiner als 2,5 µm) um 40 Prozent. "Anders ausgedrückt, Biowaffenabwehr-Modus ist nicht nur ein Marketing-Begriff, es ist echt. Es ist tatsächlich möglich, einen Angriff mit biologischen Waffen in deinem Auto zu überleben", gibt sich Tesla im Blogeintrag zuversichtlich.

Kaufanreiz in Wachstusmärkten

"Schutz vor biologischen Waffen" dürfte wohl bei wenigen Autokäufern Priorität haben, doch mit dem Filter könnte Tesla bislang unerschlossene Märkte erobern. Wie Techcrunch erläutert haben könnte der Filter vor allem in Wachstumsmärkten wie Indien und China zum Erfolgsfaktor werden. Denn das rasante Wirtschaftswachstum wurde vor allem mit fossilen Energien und laschen Umweltgesetzen ermöglicht, die in urbanen Gebieten zu starker Luftverschmutzung führten. Indien wird beispielsweise die zweifelhafte Ehre zuteil, dass 13 indische Städte in den Top 20 der WHO-Feinstaubrangliste zu finden sind.

Tesla hat allerdings auch mit starker Konkurrenz in diesen Ländern zu kämpfen. So bietet der indische Autohersteller Mahindra bereits Elektroautos unter 10.000 Euro an - ohne Subventionierung wohlgemerkt. Die indische Regierung fördert den Elektroautomarkt aber gezielt. So hat sich Indien zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 nur mehr Elektroautos verkauft werden. Dazu sollen Anreize geschaffen werden, beispielsweise zinsfreie Ratenzahlungen beim Kauf eines Elektroautos. Auch in China drängen mehrere Hersteller, unter anderem LeEco, Dongfeng, BYD und Zotye, auf den Markt - auch mithilfe der Regierung. Teslas Expansionspläne nach China wurden bereits Anfang des Jahres bekannt.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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