Nintendo Music: Soundtrack-Streaming für Fans im Test
Das App-Angebot von Nintendo war außerhalb der eigenen Gerätesparte bisher nicht sonderlich groß. Mario oder Animal Crossing können bisher auch auf Smartphones gezockt werden, große Besonderheiten gab es darüber hinaus nicht. Umso überraschender ist nun der Release von Nintendo Music, einer neuen App, die kaum jemand erwartet hat.
Schneller Start für Nintendo-Fans
Wie wir mit Nintendo Music loslegen, hängt vor allem davon ab, wie sehr wir bereits im Nintendo Universum verankert sind. Gleich zum Start der App wird nämlich ein Nintendo Account verlangt, ohne dem nichts geht. Möchten wir einen neuen Account erstellen, zwingt uns Nintendo erstmal, die App zu verlassen. „In dieser App kann kein Account erstellt werden“, heißt es lediglich.
Öffnen wir selbige Seite im Browser, ist das Neuanlegen plötzlich kein Problem. Egal ob wir bereits einen Account hatten oder einen neuen angelegt haben, im nächsten Schritt wird noch ein Abonnement für Nintendo Switch Online verlangt.
Sofern wir den Dienst noch nie abonniert haben, ist hier zumindest ein 7-tägiges Testabo möglich. Hatten wir bereits ein Abonnement, werden für uns die Standardpreise von 3,99 Euro pro Monat bzw. 19,99 Euro pro Jahr fällig.
Ist unser Abonnement aktiv, kann es endlich mit Nintendo Music losgehen. Auf Wunsch benachrichtigt man uns über neue Musik, außerdem gibt es eine kleine Warnung zu Spoilern in der Musik.
Übersichtlicher Streamer
Die Oberfläche von Nintendo Music präsentiert sich äußerst aufgeräumt. Die App unterteilt sich in die Kategorien „Home“, „Suchen“ und „Meine Musik“. Über Home bekommen wir quasi alle Inhalte serviert, die die App derzeit zu bieten hat. Nintendo präsentiert hier auch die neuesten Ergänzungen ihrer Kollektion.
Darüber hinaus können Playlisten zu Charakteren, Stimmungen oder bestimmten Szenarien, etwa „Bosskämpfe“, ausgewählt werden. Tippen wir auf Yoshi, finden wir beispielsweise „Flower Field BGM“ aus Super Mario World 2 oder „Yoshis Eiland“ aus Mario Kart Deluxe 8. Insgesamt umfasst der aktuelle Katalog mehr als 25 Spiele, die ihre Musik beisteuern - darunter der älteste Titel Metroid aus 1986, aber auch Neulinge wie Super Marios Bros. Wonder.
Möchten wir eines der vorhandenen Spiele noch in Zukunft spielen, können wir diese auf die etwas versteckte Spoiler-Liste in den Account-Einstellungen setzen. Die Musik wird dann nicht mehr in den Listen eingeblendet bzw. angespielt.
Hintergrundmusik in Dauerschleife
Die Cover-Art der Titel lässt noch etwas zu wünschen übrig. Zwar haben einige Titel ein eigenes Cover bekommen, oft wurden aber auch einfach nur Screenshots aus dem jeweiligen Game verwendet. Darüber hinaus lässt der Player aber keine großen Wünsche offen.
Shuffle und Repeat sind genauso vorhanden wie Optionen zum Hinzufügen zu Playlisten sowie dem Einreihen in der Warteschlange. Ebenfalls über die Optionen können wir uns noch mehr Musik zum Spiel anzeigen lassen. Eine Besonderheit des Nintendo-Music-Players ist die Option „Verlängern auf“.
Bei ausgewählten Inhalten können wir die Musik auf 15, 30 oder 60 Minuten ausdehnen, falls wir diese beispielsweise als dauerhafte Hintergrundmusik nutzen möchten. Auch Airplay bzw. Casting wird von der App unterstützt.
Innerhalb des Reiters „Suchen“ findet sich neben der klassischen Textsuche noch eine Unterteilung der Games nach Plattform. Im Reiter „Meine Musik“ verwalten wir unsere eigenen Playlisten. Hier können wir vollkommen individuelle Listen erstellen und Tracks direkt hinzufügen. Falls wir gerade Offline sind, können wir nur heruntergeladene Listen anzeigen lassen, die wir im Vorhinein zum Download markiert haben.
Fan-App für den harten Kern
Nintendo-Fans kommen mit der Music-App voll auf ihre Kosten. Von nostalgischen Klängen bis zu neuen Hits ist bereits einiges vertreten. In Zukunft sollen zudem noch mehr Games zur Bibliothek dazukommen. Für Besitzerinnen und Besitzer eines Nintendo-Switch-Online-Abonnements ist Nintendo Music ein wertvoller Bonus ohne Zusatzkosten.
Ob der Dienst alleine 3,99 Euro pro Monat oder 19,99 Euro pro Jahr wert ist, kann aber bezweifelt werden. In einer kurzen Stichprobe konnten sämtliche Titel auch auf YouTube gefunden werden. Sofern Nintendo nicht plötzlich härter gegen diese Veröffentlichungen vorgeht, was in der Community teilweise befürchtet wird, ist ein Abonnement alleine für die App eher Geldverschwendung. Für Fans bietet Nintendo Music aber eine tolle Sammlung und willkommene Abwechslung zu Spotify und Co.
Nintendo Music ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.
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