Aufklärungsarbeiten des "SpaceShip Two"-Absturzes im Gang
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Nach dem Absturz des Passagier-Raumflugzeugs „SpaceShipTwo“ hat Milliardär Richard Branson eine lückenlose Aufklärung des Unfalls versprochen. Zugleich seien er und sein Unternehmen Virgin Galactic entschlossen, aus den Fehlern der Katastrophe zu lernen und den Traum vom Weltraumtourismus weiter voranzutreiben. „Wir verstehen, dass Risiken bestehen, und wir werden nicht blind vorpreschen. Das zu tun, wäre eine Beleidigung für alle, die von der Tragödie betroffen sind“, sagte Branson. Die Raumfähre war am Freitag bei einem Testflug über Kalifornien abgestürzt, der Pilot kam ums Leben.
Daten werden gesammelt
Am Samstag trafen mehr als ein Dutzend Ermittler der US-Behörde für Transportsicherheit NTSB in Kalifornien ein, um die Absturzstelle in der Mojave-Wüste zu besichtigen, Daten zu sammeln und Zeugen zu befragen. Diese Arbeiten würden etwa eine Woche dauern, berichtete der Nachrichtensender CNN am Sonntag. Weil es ein Testflug war, sei alles genau überwacht worden, sagte der NTSB-Vorsitzende Christopher Hart demnach. Bis alle Daten ausgewertet und die Untersuchung abgeschlossen sei, könnten bis zu zwölf Monate vergehen.
Bereits gekaufte Tickets für die Passagierflüge ins All könnten jederzeit erstattet werden, versicherte Branson. Rund 700 Menschen hatten bereits Plätze für je 250 000 US-Dollar (rund 198 000 Euro) gebucht, die ersten Flüge sollten kommendes Jahr starten. Virgin Galactic habe das Geld noch nicht verwendet, sagte Branson.
Im US-Staat New Mexiko bauten Branson und seine Geschäftspartner für 29 Millionen Dollar den Weltraumbahnhof „Spaceport America“ mit einer drei Kilometer langen Piste. Bei einer Eröffnungsfeier 2010 bezeichnete der Milliardär den Bau als „das neue Zuhause des Weltraumflugs“. Sein Enthusiasmus riss viele mit.
Verzögerungen
Doch über die Jahre wuchsen auch die Zweifel. Das Projekt erlebte eine Verzögerung nach der anderen. Nicht nur Raumfahrt-Fans, sondern auch Branson wurden immer ungeduldiger. „Ich würde bitter enttäuscht sein, wenn ich nicht vor dem Ende dieses Jahres im Weltall bin“, sagte er vor zwei Monaten in einem Interview. „Wir machen noch drei weitere Raketentests und dann sollte es losgehen.“
Nun zerschellte „SpaceShipTwo“ bei einem dieser Tests. Es war der erste mit einer Raketenzündung seit Januar. In der langen Pause sollen der Motor und die Treibstoffmischung verändert worden sein. Das Trägerflugzeug „WhiteKnightTwo“ brachte die Kapsel in die Höhe und entließ sie zum Freiflug. Doch die Raketenzündung ging schief, die Kapsel fiel auf die Erde wie ein Stein. Ein Pilot starb, der andere konnte sich mit dem Fallschirm retten.
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