Fischschuppen
Fischschuppen
© Appl. Phys. Lett. 109, 103701 (2016); http://dx.doi.org/10.1063/1.4961623

Forschung

Fischschuppen sollen Herzschrittmacher antreiben

Fischschuppen landen in großen Mengen in den Mistkübeln dieser Welt. Dabei könnten sie verwendet werden, um Strom aus dem menschlichen Herzschlag oder anderen minimalen Vibrationen zu gewinnen, wie Forscher herausgefunden haben. Werden die Schuppen chemisch behandelt, um sie flexibler zu machen, können sie mit Elektroden versehen und laminiert werden, wie gizmodo berichtet. Dadurch entsteht ein biologischer Piezogenerator, mit dem mechanische Belastung in elektrischen Strom umgewandelt werden kann. Wird eine solche Fischschuppenzelle Vibrationen ausgesetzt, kann sie Strom erzeugen. Das soll auch mit dem menschlichen Herzschlag funktionieren.

Die Forscher glauben, dass sich so in Zukunft der Strombedarf eines Herzschrittmachers oder anderer medizinischer Implantate decken ließe. "Unser Ziel ist es, einen bio-piezoelektrischen Generator in das Herz zu integrieren, wo er kontinuierlich Strom für den Betrieb eines Schrittmachers liefern würde", sagt Dipankar Mandal, einer der beteiligten Wissenschaftler von der Jadavpur University in Indien. Bis dahin muss die Technik aber noch deutlich verbessert werden. Derzeit liegt die maximale Leistung bei 1,14 Mikrowatt pro Quadratzentimeter. Die Fischschuppen für ihre Forschung haben die Wissenschaftler sich auf einem lokalen Fischmarkt besorgt - sie wären sonst im Müll gelandet.

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