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Elektromagnetisch

Forscher überwacht Bewegungen via WLAN-Wellen

Der Informatiker Stephan Sigg erforscht an der Universität Göttingen Radiowellen und WLAN-Signale. Anhand dieser Signale möchte Sigg analysieren, was Menschen machen. So könne man etwa feststellen, wenn jemand am Handy surft, oder sich schneller bewegt oder stehen bleibt. Denn je nachdem, wie man sich verhält, verändern sich die Wellen, die sich in einem Raum befinden.

Sigg, der seine Forschung am Tokioter National Institute of Informatics gestartet hat, will diesen neuen Ansatz beispielsweise im „Smart Home“ sowie im Pflegebereich einsetzen. Wenn sich jemand auf eine Tür hin zubewegt, soll sich diese automatisch öffnen. Oder wenn anhand der Wellen erkannt wird, ob sich jemand im Raum befindet, wird die Heizungsleistung automatisch angepasst.

Gegenüber der „Zeit Online“ erklärt der Forscher die Vorteile dieser Methode: "Erstens braucht bei unserer Analyse elektromagnetischer Wellen niemand einen Empfänger mit sich herumzutragen. Wir brauchen also keine Smartphones dafür. Es reicht, wenn ein Empfänger fest im beobachteten Raum installiert ist. Und zweitens verletzen wir nicht die Privatsphäre im engeren Sinn."

Die Privatsphäre wird unter anderem deshalb nicht verletzt, weil die Analyse der Wellen nicht auf einzelne Personen bezogen werden kann, sondern alleine raumspezifisch möglich ist.

Sigg, der einer internationalen Arbeitsgruppe zu dem Thema angehört, will die Forschung weiter voran treiben, derzeit ist sie noch nicht perfekt. Rund 90 Prozent der Bewegungen werden aufgrund einer Analyse von Radiowellen derzeit richtig erkannt, etwa, ob jemand sitzt, liegt oder steht.

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