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TV-Zukunft

Hochauflösend, zeitversetzt und "connected"

Trotz Internet steigt der TV-Konsum in Österreich wieder an. Obwohl 67 Prozent der Österreicher mehrmals pro Woche im Web sind, sitzt im Durchschnitt jeder Österreicher 160 Minuten pro Tag vor dem TV-Gerät. „Das Internet ist zwar eine Herausforderung für die TV-Veranstalter, aber TV und Internet lassen sich optimal kombinieren“, sagt der Geschäftsführer der ORF-Tochter ORS (Österreichische Rundfunksender GmbH), Michael Wagenhofer. Er präsentierte die neue Strategie für die kommenden fünf Jahre. Die ORS will künftig auf die Verschmelzung von Web und TV setzen und ihr eigenes Angebot den Trends anpassen.

Der vernetzte TV wird Standard
Auf der einen Seite sind hochauflösendes TV bereits Standard, Flat-TV-Diagonalen immer größer, auf der anderen Seite wollen die Konsumenten eine größere Programmauswahl, mehr Services und Möglichkeiten wie etwa zeitversetztes Fernsehen. Solche Video-on-demand-Services sollen bald für jeden TV-Konsumenten – egal ob Satellit- oder DVB-T-Kunde – zur Selbstverständlichkeit werden. „30 Prozent der heute verkauften Flat-TVs haben schon eine Internet-Anbindung“, sagt Technik-Geschäftsführer Norbert Grill. Für jene Geräte, die keinen direkten Zugang haben, wird es eigene Settop-Boxen ins Web geben.

Dadurch werden die Konsumenten künftig zusätzliche Services nutzen können, wie etwa die Online-Videothek ORF-TVthek, mit der das TV-Programm sieben Tage nachgesehen werden kann. „Content over IP“ soll neben den Kerngeschäften Terristrik und Satellit künftig das dritte ORS-Standbein werden.

Neue HD-Sender ab Herbst
Noch im Herbst werden die deutschen Privatsender von RTL bis Pro7 über die ORS-Plattform bzw. ORF-Karte in HD-Qualität ausgestrahlt. Partner ist dabei AustriaSat, der TV-Anbieter, der 2010 mit 14 Sendern begonnen hat. Was der hochauflösende TV-Konsum der deutschen Privatsender mehr kostet, steht noch nicht fest, könnte sich aber bei etwa 50 Euro pro Jahr bewegen.

Schärferes TV für DVB-T-Kunden
Für jene 500.000 Haushalte, die ihr Programm nur über DVB-T empfangen, wird es ebenfalls Verbesserungen geben: Bei DVB-T2 – die Ausschreibung für das System beginnt im Sommer – soll 2012 nicht nur das Programmangebot erweitert, sondern die Bildqualität verbessert werden. Das werden jene zu schätzen wissen, die ihr Programm via DVB-T auf einem Flat-TV mit großer Diagonale empfangen, wo derzeit die Bildqualität nicht optimal ist.

DAB+: 2011 wird auch als Start des digitalen Radios DAB+ in die Annalen eingehen. Noch heuer startet in Wien ein Testbetrieb, der sich als Zusatzangebot zum UKW-Standard etablieren soll. Ähnlich wie beim digitalen TV,  das Zusatzdienste möglich macht, werden auch beim digitalen Radio neue Services angeboten, wie etwa aktuelle Verkehrsinformationen. Frequenz-engpässe gebe es ebenfalls nicht. Um DAB+ nutzen zu können, benötigt man allerdings neue Geräte.

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