Simon Stellmer von der TU Wien
Simon Stellmer von der TU Wien
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Forschungsgeld

Hochdotierter EU-Förderpreis für Wiener Physiker

Der Physiker Simon Stellmer von der Technischen Universität (TU) Wien erhält einen hoch dotierten Förderpreis des Europäischen Forschungsrats (ERC): Mit einem mit zwei Mio. Euro ausgestatteten "Starting Grant" will er fundamentale Symmetrien der Materie untersuchen, teilte die TU am Mittwoch in einer Aussendung mit.

Zu jedem Elementarteilchen gibt es ein Gegenstück: zum negativ geladenen Elektron das positiv geladene Positron etwa oder zu jedem Quark ein Antiquark - also Materie und Antimaterie. Laut Standardmodell der Teilchenphysik gibt es theoretisch perfekte Symmetrien zwischen den beiden Materieformen. Doch wären diese tatsächlich perfekt, gäbe es heute kein Universum. Denn die beim Urknall entstandene Materie und Antimaterie hätten einander ausgelöscht.

Zu klein

Die Physiker sind deshalb davon überzeugt, dass diese fundamentalen Symmetrien verletzt sind. Bei einer speziellen, der sogenannten CP-Symmetrie, wurde tatsächlich bereits ein Unterschied gemessen. Das Ausmaß der CP-Verletzung könne das Ungleichgewicht zwischen Materie und Antimaterie im Universum allerdings nicht erklären, "dazu ist es um mindestens sechs bis acht Größenordnungen zu klein", erklärte Stellmer in einer Aussendung der TU.

Der gebürtige Deutsche, der an der Universität Innsbruck dissertiert hat und seit 2013 am Atominstitut der TU Wien arbeitet, will nun mit Hilfe ultrakalter Quecksilber-Atome und Technologien aus der Quantenphysik dieses Phänomen genauer untersuchen und klären, wie groß das Ausmaß der CP-Verletzung tatsächlich ist.

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