© Michael Jäger

Astronomie

Komet Lovejoy am Himmel - Wolkendecke versperrt Sicht

Er kommt aus den Fernen unseres Sonnensystems und ist grün: Der Komet Lovejoy könnte im Januar ein besonderes Schauspiel am Himmel bieten - falls das Wetter mitspielt. Gute Chancen dürften sich an diesem Wochenende ergeben; womöglich ist der Schweifstern dann sogar mit bloßem Auge zu sehen.

Lovejoy ist ein schöner, heller Komet, der im Süden hoch am Himmel steht“, sagte der Kometen-Experte Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde im hessischen Heppenheim. „Von diesem Sonntag (11.) an stört der Mond mit seiner Helligkeit nicht mehr.“ Dann könne der Komet zwei Wochen lang gut zu sehen sein. Der Deutsche Wetterdienst sagt voraus, dass dann Wolkenlücken den Blick zum Himmel freigeben. „Bis Sonntag kann man das aber vergessen“, meinte Meteorologe Adrian Leyser am Donnerstag.

Ab aufs Land

Benannt ist der Komet nach dem australischen Hobbyastronom Terry Lovejoy, der schon mehrere Schweifsterne entdeckt hat. Astronomen raten Beobachtern: Raus aus der selbst nachts relativ hellen Stadt und ab ins Feld. „Da bringen schon zehn Kilometer einiges“, meinte Pilz. Eine gute Uhrzeit sei etwa 22.00 Uhr abends.

Lovejoy (C/2014 Q2) sei auch „mit dem Feldstecher gut zu sehen“, meinte Kometen-Fachmann Michael Khan von der Europäischen Raumfahrtagentur Esa in Darmstadt. „Er kommt der Sonne immer näher. Er wird aktiver und sein Kometenschweif immer größer.“ Für die grünliche Farbe des von der Sonne angestrahlten Kometen sind laut Khan zweiatomige Kohlenstoffmoleküle in den Gasen des Schweifs verantwortlich.

Hoffnung Neumond

Der Komet war der Erde mit rund 70 Millionen Kilometer Abstand besonders nahe gewesen. Wenn er Ende Januar an der Sonne vorbeizieht, dürfte er laut Pilz etwa 111 Millionen Kilometer vom Blauen Planeten entfernt sein - für astronomische Verhältnisse keine große Distanz.

Neben diesem Wochenende kann vor allem der 20. Januar ein wichtiger Termin zum Beobachten werden. Für diesen Tag ist Neumond vorhergesagt. Da stört der Erdtrabant am wenigsten. Kometen können allerdings auch enttäuschen. Der für 2013 als „Jahrhundertkomet“ bezeichnete Ison zerbrach auf seinem Weg Richtung Sonne. Das erhoffte große Spektakel am Himmel blieb aus.

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