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NFC

Kontaktloses Zahlen in Tirols Supermärkten

Seit Anfang September läuft

in Innsbruck in fünf Filialen der Supermarktkette MPREIS das Pilotprojekt mit der Bezahl-App "Secure Shopping". Vorrausetzung zur Teilnahme ist ein Konto mit Online-Banking-Funktion bei der Hypo Tirol Bank sowie die Verfügbarkeit eines Android-Smartphones oder iPhones. Verantwortlich dafür ist das Tiroler Technologie-Start-up "Secure Paymanent Technologies". Das Besondere an der Tiroler Bezahl-App ist, dass darin keine sensiblen personenbezogenen Daten oder Bankdaten gespeichert werden. Die Betreiber der App wissen dabei nicht, wer hinter der App steckt und was derjenige gerade gekauft hat.

Mobiles Bezahlen per Handy wird gut angenommen
Das Kundenfeedback zur Bezahl-App ist nach Angaben des Start-ups bisher positiv ausgefallen. "Nachdem alle Kassen im Vollbetrieb waren, als wir auf dem Rückweg von Südtirol im MPREIS einkaufen waren, war die Kassierin sichtlich erleichtert und erfreut über unsere Bezahlweise", schrieb etwa ein Kunde per E-Mail.

"Die Erfahrungen der ersten Wochen in den MPREIS-Supermärkten haben gezeigt, dass die Kunden und Mitarbeiter begeistert sind wie schnell und unkompliziert die Bezahlung via Handy mit der Secure Shopping App funktioniert",  erklärte die Unternehmenssprecherin von MPREIS, Ingrid Heinz auf Anfrage der futurezone, wie das Projekt angelaufen ist. Aufgrund des positiven Feedbacks plant "Secure Payment Technologies" nun mittelfristig, mithilfe einer vor kurzem zugesprochenen aws-Seedfinanzierung des Wirtschaftsministeriums und der Unterstützung von Investoren, die Bezahl-App flächendeckend in Österreich anzubieten.

Ausweitung auf NFC-Terminals
Doch auch die Handelskette MPREIS ist auf den Geschmack gekommen und setzt jetzt verstärkt auf neue Technologien. Sämtliche 450 Terminals in allen 175 Tiroler MPREIS-Filialen werden aufgerüstet, damit Kunden künftig auch mittels Near Field Communication (NFC)-Technologie bezahlen können. Derzeit werde der Roll-Out der entsprechenden Terminals umgesetzt, heißt es.

Zum Einsatz kommen dabei Terminals von card complete, die mit den NFC-Lösungen von Visa (PayWave) und MasterCard (PayPass) kompatibel sind. Card complete hat mit der Visa Gold Card und der Austrian Miles & More Business MasterCard mehrere NFC-fähige Kreditkarten im Portfolio. Laut card complete befinden sich mehr als 60.000 NFC-Kreditkarten in Österreich im Umlauf. „2013 wird das Jahr der breiten Anwendung von NFC sein," prognostizierte Heimo Hackel daher erst kürzlich bei der Präsentation der diesjährigen Jahresbilanz in Wien.

Auf welchen Wegen man in Tirol nun zahlen kann
Mit einer NFC-fähigen Kreditkarte können Einkäufe bis 25 Euro ohne Eingabe eines PIN-Codes mit einer einzigen Handbewegung bezahlt werden. Die Karte wird dazu kurz an den Karten-Terminal gehalten. Anhand eines optischen und akustischen Signals erkennt der Karteninhaber, dass die Transaktion erfolgreich abgeschlossen ist. Damit bekommt die App "Secure Shopping" in den Tiroler Filialen schneller Konkurrenz als erwartet. Das Bezahlen mit einem NFC-Kreditkarte würde in der Regel rein vom Handling her für Kunden komfortabler sein als das Bezahlen mit der Tiroler App. Beim Bezahlen mit der App "Secure Shopping" muss man an der Kassa einerseits die App am Smartphone suchen und öffnen, andererseits einen PIN-Code eingeben. Beim Bezahlen mit NFC-Karte reicht das bloße Hinhalten an den NFC-Terminal.

Die Lösung des Tiroler Start-ups, die vor allem damit punktet, dass beim Zahlungsvorgang keine sensiblen Daten gespeichert werden, ist allerdings "upgradable". "Sobald NFC-fähige Endgeräte in ausreichender Anzahl im Einsatz sind, werden wir Secure Shopping auch mit NFC anbieten," heißt es auf Anfrage der futurezone. Experten schätzen, dass in Österreich derzeit rund 200.000 NFC-fähige Smartphones im Umlauf sind. 2013 soll diese Zahl deutlich ansteigen.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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