© Anjan Contractor

Replikator

NASA investiert in 3D-Drucker für Speisen

Die Idee eines Lebensmittel-Druckers ist nicht neu. Mehrere Start-ups haben dem „Replikator" aus Star Trek nach geeifert. Neu ist aber, dass die NASA in eines dieser Projekte investiert. Wie Quartz berichtet, hat die US-Weltraumbehörde einen 6-Monate-Vertrag mit Systems & Materials Research Corporation über 125.000 US-Dollar geschlossen, um einen funktionsfähigen Speisen-Drucker zu bauen.

Hinter dem Unternehmen steckt Anjan Contractor. Laut ihm sollen Lebensmittel-Drucker nicht nur Astronauten mit Speisen versorgen, sondern in Zukunft die ganze Menschheit. Er ist der Meinung, dass das Ökosystem der Erde maximal 12 Milliarden Menschen versorgen kann. Ist die Menge erreicht, müsse die Menschheit die Essensgewohnheiten anpassen.

30 Jahre haltbar
Contractors Speisen-Drucker soll Grundbestandteile in Pulverform zu Speisen machen. Als Beispiel nennt er Proteine. Diese könne man nicht nur aus Fleisch, sondern auch aus Insekten gewinnen. Dadurch würde man eine neue Quelle für die Versorgung von Menschen schaffen. Durch die Aufteilung der Nahrung in einzelne, pulverbasierende Bestandteile wie Zucker, Proteine oder Kohlenhydrate, sind diese bis zu 30 Jahre haltbar.

Das ist für die NASA besonders interessant, da ein solcher Speisen-Drucker Astronauten auf längeren Aufenthalten im All, etwa für die Reise zum Mars, mit verschiedenen Gerichten versorgen könnte. Contractor will den Speisen-Drucker Open Source machen. In seiner Zukunftsvision können so die User Rezepte modifizieren und austauschen – und die NASA könnte so ihre Astronauten selbst auf einer langen Reise mit neuen Gerichten versorgen.

Einen weiteren Vorteil des Systems sieht Contractor darin, dass Menge und Nährstoffe exakt auf die Bedürfnisse de Konsumenten abgestimmt werden können. Dies soll Lebensmittelverschwendung vorbeugen und könnte eine gesündere Ernährung fördern.

Pizza-Drucker
Contractor möchte das Konzept seines Speisen-Druckers anhand eines Pizza-Druckers demonstrieren. In zwei Wochen will er mit dem Bau beginnen. Zuerst wird eine Schicht Teig auf einer Heizplatte aufgetragen, der dadurch gleichzeitig gebacken wird. Darauf wird eine Tomaten-Schicht gedruckt. Die Tomaten sind in Pulverform gelagert und werden beim „Druck" mit Öl und Wasser gemischt. Am Schluss kommt noch eine Protein-Schicht darüber. Das Material dafür könnte etwa von Tieren, Pflanzen oder Milch kommen.

Als Prototyp für den Prototypen hat Contractor einen Drucker entworfen, der einen Keks mit Schokolade „bedruckt". Das YouTube-Video dazu hatte die Aufmerksamkeit der NASA geweckt.

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