NASA will Sonne 2018 so nahe kommen wie nie zuvor
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass man kommendes Jahr eine Raumsonde zur Sonne schicken will. Diese soll der Oberfläche der Sonne so nahe kommen wie noch nie zuvor und sogar in deren Atmosphäre eindringen. Damit würde die Raumsonde neue Rekorde aufstellen: Noch kein anderes menschliches Objekt wurde derart hoher Hitze und Strahlung ausgesetzt. Der Start für die „Parker Solar Probe“ ist für den 31. Juli 2018 geplant.
Bis zu 1400 Grad heiß
Das 1,5 Milliarden US-Dollar teure Forschungsprojekt soll zumindest sieben Jahre laufen. Am 1. November 2018 wird die Raumsonde der Sonne erstmals besonders nahe kommen. Danach durchläuft die Raumsonde noch 24 weitere Umrundungen. Die Raumsonde dringt zwar in die Atmosphäre ein, hält aber dennoch einen beträchtlichen Abstand zur Oberfläche. Diese ist rund 6,2 Millionen Kilometer entfernt, wobei man immer noch Temperaturen von bis zu 1400 Grad Celsius ausgesetzt ist. Davor soll ein fast zwölf Zentimeter dickes Hitzeschild schützen.
Zuletzt kam man der Sonne vor 40 Jahren dermaßen nahe. Die 1976 gestartete Sonde Helios 2 kam der Oberfläche auf rund 43 Millionen Kilometer nahe. Die Mission wurde nach dem US-Astrophysiker Eugene Parker benannte, der für seine Forschung an sogenannten Sonnenwinden Bekanntheit erlangte. Der 89-jährige Parker ist der erste Forscher, nach dem eine NASA-Mission noch zu dessen Lebzeiten benannt wurde. Ebendiese Sonnenwinde sollen mit der Raumsonde weiter erkundet werden.
Erforschung von Weltraumwetter
Im Zuge der Mission soll aber vor allem herausgefunden werden, welchen Einfluss die Sonne auf das sogenannte Weltraumwetter hat, das vor allem technische Infrastruktur beeinflusst. So können magnetische Stürme Stromausfälle verursachen oder wichtige Systeme, wie GPS, beeinflussen. Aber auch kosmische Strahlung, der man bei der Luft- oder Raumfahrt ausgesetzt ist, spielt eine wesentliche Rolle. Wenn man diese besser vorhersagen könnte, wäre es möglich, gesundheitsgefährdende Dosen zu umgehen.
Kommentare