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Neue Beweise für Wasser auf Jupiter-Mond Europa

1997 ist die Raumsonde Galileo knapp am Jupitermond Europa vorbeigeflogen. Europa gilt als aussichtsreicher Kandidat für die Entdeckung außerirdischen Lebens, weil unter seiner Eiskruste vermutlich ein Ozean liegt, der mehr Wasser enthält, als alle irdischen Meere. Bei einer erneuten Auswertung der Daten von Galileo haben Forscher jetzt einen weiteren Hinweis für diese These gefunden, wie The Register schreibt. Beim Vorbeiflug an Europa registrierten die Sensoren an Bord von Galileo nämlich eine kurzfristige Zunahme der Plasmadichte, wie Forscher in einem neuen Fachartikel in Nature schreiben.

Diese ist laut Modellberechnungen konsistent mit dem durchfliegen einer Wasserfontäne, die durch die Eiskruste nahe des Südpols des Jupitermondes ausgetreten sein könnte. Galileo flog damals mit sechs Kilometer pro Sekunde in einer Höhe von 200 Kilometer über Europas Oberfläche am Mond vorbei. Die Zunahme der Plasmadichte ließe sich mit einer 1000 Kilometer breiten Wasserfontäne aus dem Ozean unter dem Eis erklären, berichten die Forscher.

Neben der Zunahme der Plasmadichte registrierte die Sonde auch eine Veränderung des Magnetfeldes. Beide Messanomalien lassen sich durch austretendes Wasser erklären. Dieses würde durch die Strahlung beim Austritt nämlich in geladene Partikel zerlegt. Das würde die höhere Plasmadichte und die Magnetanomalie erklären. Dass es Fontänen, die es etwa auch auf dem Saturnmond Enceladus gibt, existieren, hatten Forscher schon früher vermutet. Aufnahmen des Hubble-Weltraumteleskops lieferten schon entsprechende Hinweise, allerdings wegen der zu geringen Auflösung nicht eindeutig. Das war auch einer der Gründe dafür, dass Forscher beschlossen, die Galileo-Daten nochmals zu prüfen.

Die Berechnungen, mit denen die Forscher eine Fontäne modellierten, um sie mit den Galileo-Daten zu vergleichen, wären 1997 noch nicht durchführbar gewesen. Die hohe Übereinstimmung legt nahe, dass die Fontäne eine gute Erklärung ist. Forscher wollen dem außerirdischen Wasser demnächst weitere Geheimnisse entlocken. Die Mission Europa Clipper soll in einigen Jahren (geplanter Start zwischen 2022 und 2025) 40 Vorbeiflüge durchführen, teilweise nur in zweistelliger Kilometerhöhe. Die Sensoren an Bord können bestimmen, aus welchen Partikeln das Plasma um die Sonde besteht. Zudem sollen auch Staubpartikel eingesammelt werden.

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